28. Kinder- und Jugendhilfetag im Kreishaus: Wie Klimaschutz und Kinderschutz zusammenhängen

Unter dem Motto „Klimaschutz ist Kinderschutz: Neue Verantwortungen der Kinder- und Jugendhilfe in ökologischen Krisenzeiten“ ist der 28. Kinder- und Jugendhilfetag am Freitag (29. November) im Kreishaus Ludwigsburg gestanden.

Landkreis Ludwigsburg · 03. Dezember 2024
Die Hauptreferentin Prof. Dr. Barbara Schrambowski bei ihrem Vortrag im Großen Sitzungssaal des Kreishauses.
Die Hauptreferentin Prof. Dr. Barbara Schrambowski bei ihrem Vortrag im Großen Sitzungssaal des Kreishauses.
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Rund 230 Teilnehmende verfolgten den Hauptvortrag von Prof. Dr. Barbara Schrambowski, Leiterin des Studiengangs Soziale Arbeit, Jugend-, Familien- und Sozialhilfe an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, und nahmen an den Workshops teil.

In seiner Begrüßung wies Christos Vavouras, Sozialdezernent des Landkreises Ludwigsburg, darauf hin, dass der Kinder- und Jugendhilfefachtag ein fester Bestandteil des Jahresprogramms des Sozialdezernats ist. Eine bereichsübergreifende Planungsgruppe organisiere den Kinder- und Jugendhilfefachtag seit 1996. Der Fachtag habe bereits eine Vielzahl an Themen behandelt. In diesem Jahr stehe nun der Klimaschutz im Mittelpunkt des Kinder- und Jugendhilfetags.
 

Klimakrise auch eine Verbindungskrise

Den Hauptvortrag am Vormittag unter dem Titel „Klimaschutz ist Kinderschutz: Neue Verantwortungen der Kinder- und Jugendhilfe in ökologischen Krisenzeiten“ hielt Prof. Dr. Schrambowski. Sie sprach davon, dass die Klimakrise keine typische Kindeswohlgefährdung ist, wie man sie aus der Kinder- und Jugendhilfe kenne, sondern eine kollektive Kindeswohlgefährdung. Es sei wichtig für die Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe nicht nur in sozialen, sondern auch in ökologischen Räumen zu denken. Das Ziel sei dabei, angesichts der Krise nicht zu erstarren, sondern auch nach Schutzfaktoren und Lösungen zu schauen.

Die Hauptreferentin führte weiter aus, dass die Klimakrise auch eine Verbindungskrise ist – eine Verbindungskrise zwischen Mensch und Natur, aber auch zwischen Erwachsenen und jungen Menschen. Dies sei die Folge eines anthropozentrischen Denkens, das einem nachhaltigen Denken und Handeln weichen müsse. Denn die ökologische Krise werde kollektiv verdrängt, klimapolitische Maßnahmen würden hinter den selbstgesteckten Zielen und dem, was nötig sei, zurückbleiben. In diesem Zusammenhang müssten nicht nur die technischen, sondern auch die sozialen und psychologischen Ursachen und Folgen der Klimakrise thematisiert werden und große strukturelle Veränderungen in Angriff genommen werden.
 

Infostände während der Mittagspause

Nach dem Hauptvortrag konnten die Teilnehmenden während der Mittagspause im Foyer der Konferenzzone Infostände der Fachstelle Ausblick – Jugendhilfe Hochdorf und „Kinder im Mittelpunkt“ (KiM) des DRK, der Fachstelle Frühe Hilfen, des Netzwerks Bewegungspass, des Netzwerks Gesunde Schule, der Jugend- und Drogenberatung #chillout und des Landratsamt-Geschäftsteils Klimaschutz besuchen.

Am Nachmittag wurden insgesamt acht Workshops angeboten, die verschiedene Aspekte des Schwerpunktthemas anhand von Praxisbeispielen vertieften. Die Teilnehmenden des Kinder- und Jugendhilfefachtags hörten Vorträge, stellten Fragen und diskutieren. In der ersten Workshop-Runde konnten die Teilnehmenden zwischen Workshops zu Themen wie „Krisenzustand Klima und Psyche“ und „Von der Kita in eine nachhaltige Zukunft“ wählen.  In der zweiten Workshop-Runde ging es um Themen wie „Unterricht in Zeiten der Klimakrise“ oder „Klima und Energie spielerisch erleben“.