Schüler entwickeln virtuelle Escape Rooms für beliebtes Online-Spiel
Die Gewerbliche Schule Bad Mergentheim hat kürzlich Schülerinnen und Schüler aus Odry (Tschechien) sowie aus Borgomanero (Italien) zum offiziellen Startschuss eines Erasmus-Projektes empfangen. Die bis Mai 2026 angelegte Maßnahme hat sich zum Ziel gesetzt, sogenannte Escape-Rooms in dem bei Jugendlichen beliebten Online-Spiel „Minecraft“ zu entwickeln. Im weiteren Projektverlauf sind zwei Gegenbesuche in Tschechien und Italien vorgesehen.
Insgesamt 24 Schülerinnen und Schüler aus drei Nationalitäten arbeiteten in Bad Mergentheim eine Woche lang zusammen daran, sechs verschiedene virtuelle Escape Rooms zu programmieren. Escape Rooms sind Räume, in denen die Teilnehmer Rätsel lösen müssen, um mithilfe der Lösungen aus dem Raum entkommen zu können.
Dabei analysierten die Schülerinnen und Schüler zunächst in gemischten Gruppen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Länder, beispielsweise in der Kultur, der Sprache, der Politik sowie dem Schulwesen. Darauf aufbauend entwickelten und programmierten sie Inhalte für die Aufgaben in den jeweiligen Escape-Rooms. Dabei entstanden beeindruckende Online-Welten, beispielsweise mit Geheimgängen hinter dem Brandenburger Tor oder unter dem Kolosseum in Rom. Ebenfalls wurde ein Experimentierfeld zur Darstellung physikalischer Gesetzmäßigkeiten entwickelt.
„Das Projekt ist eine großartige Gelegenheit, um unsere digitalen Fähigkeiten zu erweitern und gleichzeitig mit Schülern aus verschiedenen Ländern zu arbeiten“, erklärt Julius, ein Schüler der Gewerblichen Schule, der aktiv am Projekt beteiligt ist. „In Minecraft können wir unsere Kreativität voll ausleben und spannende Rätsel entwerfen, die die Teilnehmer dazu anregen, zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig zu helfen.“
„Es ist beeindruckend zu sehen, wie schnell sich die Sprachbarrieren beim Fokus auf dieses Projekt aufgelöst haben“, erklärt Karina Thomann, die das Erasmus-Projekt an der Gewerblichen Schule mitbetreut.
Nach den intensiven Arbeitsphasen an den digitalen Escape Room stand für die Schülerinnen und Schülern auch eine Reihe kultureller Aktivitäten auf dem Programm. Sie besichtigten die historischen Altstädte in Bad Mergentheim, Weikersheim, Rothenburg ob der Tauber und Würzburg und verkosteten Schneeballen sowie weitere lokale Speisen. Ein Nachmittag beim Bowling sorgte für viele Lacher und lockere Gespräche und beim gemeinsamen Kochen stellten die Schüler ihre kulinarischen Fähigkeiten unter Beweis.
„Beim Kochen hatten wir die Gelegenheit, uns auf eine ganz andere Weise kennenzulernen. Es war toll, zusammen zu arbeiten und gleichzeitig verschiedene Rezepte aus unseren Heimatländern auszutauschen. Es fühlte sich an wie ein großes Familienfest“, sagt Mira, eine Schülerin der Gewerblichen Schule Bad Mergentheim.
Das Erasmus-Projekt zeigt, wie digitale und kulturelle Aktivitäten effektiv miteinander kombiniert werden können, um sowohl die beruflichen Fähigkeiten der Schüler zu fördern als auch ihre interkulturellen Kompetenzen zu erweitern. „Es geht nicht nur um die Entwicklung der digitalen Escape Rooms. Mit diesem Projekt möchten wir den Schülern vermitteln, wie wichtig Zusammenarbeit, Kommunikation und gegenseitiger Respekt sind, sowohl im digitalen Raum als auch im persönlichen Austausch“, betont Thomas Beiersdorf, Lehrer der Gewerblichen Schule Bad Mergentheim.
„Ich habe nicht nur meine Programmierfähigkeiten verbessert, sondern auch viele Freunde gewonnen, die ich sonst wahrscheinlich nie getroffen hätte. Das Projekt ist eine einmalige Gelegenheit, Neues zu lernen und dabei Spaß zu haben“, sagt Nico, ein Schüler der Gewerblichen Schule. Die Gewerbliche Schule Bad Mergentheim und die Teilnehmenden aus Odry und Borgomanero bedanken sich bei Bad Mergentheims Oberbürgermeister Udo Glatthaar für den netten Empfang im Rathaus mit dem Blick vom Dach, bei Klaus-Dieter Brunotte für die Stadtführung sowie bei Sibylle Moldauer vom Hotel Central für das finanzielle Entgegenkommen bei der Unterbringung der Teilnehmer.
Der Projekteinstieg in Bad Mergentheim war ein voller Erfolg für alle Teilnehmer und sie alle freuen sich schon darauf, zunächst online an den Escape Rooms weiterzuarbeiten und sich im Oktober wiederzusehen.