Der Standort Schwarzwald-Baar-Heuberg soll bestmöglich mit Wasserstoff versorgt werden.
Die Landkreise und die Industrie- und Handelskammer (IHK) intensivieren deshalb ihre Zusammenarbeit mit der „Trinationalen Wasserstoff Initiative 3H2“. Gemeinsames Ziel ist die bestmögliche Anbindung der Region an das geplante Wasserstoffnetz von Land und Bund. Neben Strom und Gas würde Wasserstoff als zusätzliche Komponente die Energieversorgung von Unternehmen und Gewerbestandorten stärken. Die Initiative erarbeitet dafür jetzt eine Strategie für die Versorgung im Südwesten.
Thomas Albiez, IHK-Hauptgeschäftsführer, bedankte sich für den Schulterschluss im Haus der Wirtschaft: „Wasserstoff kann ein zentraler Baustein in der Energieversorgung Baden-Württembergs werden. Die Energieversorgung der Unternehmen wird diversifiziert, die Versorgungssicherheit von Gewerbegebieten erhöht.“ Der Anschluss an die Wasserstoffinfrastruktur von Land und Bund sei dafür zwingend. Albiez: „Es kann nicht sein, dass die industriestarke Region in der Planung von terranets BW und Umweltministerium überhaupt nicht vorkommt.“ Hier brauche es mehr Austausch.
„Wasserstoff kann als vielseitiger und umweltfreundlicher Energieträger eine wichtige Rolle übernehmen. Egal ob im Bereich der Medizintechnik oder im Automotive-Sektor“, so Stefan Bär, Landrat des Landkreises Tuttlingen. Wasserstoff könne ein Baustein für eine erfolgreiche Zukunft der Unternehmen zwischen Heuberg und Hegau werden. Beispielsweise in der Energieversorgung des eigenen Betriebsgeländes. Zusammenarbeit sei dafür von entscheidender Bedeutung. Bär: „Dafür müssen wir die notwendigen Infrastrukturen jetzt forcieren!“
Für ein Strategiegespräch begrüßten Landkreise und IHK den Vorstand der badenova AG, Heinz-Werner Hölscher. Gemeinsam mit Dr. Fabian Burggraf, Geschäftsführer des Vereins Klimapartner Oberrhein, skizzierte er die weitere Zusammenarbeit mit der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg. „Wir wollen mehr Mitglieder für unsere länderübergreifende Initiative gewinnen. Dann stärken wir den Erfahrungsaustausch zwischen Betrieben, initiieren mehr Kooperationen und erhalten Praxisbeispiele zum Einsatz von Wasserstoff.“ Gemeinsam mit Partnern aus der Schweiz und Frankreich könne die Initiative dann an Projektvorhaben der EU und der Regierungen in Paris, Berlin und Bern teilhaben. Hölscher und Burggraf betonten unisono: „Das trinationale Netzwerk ist stark. Es vereint Forschung, Kommunen und Mittelstand. Jetzt braucht es Größe.“ Dann werde der Südwesten auch in der Infrastrukturplanung von Land und Bund berücksichtigt.