Menschen mit Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt zu bringen bietet viele Chancen
Am vergangenen Freitag, 14. März, hatte die Kreisintegrationsstelle des Landkreises Karlsruhe zum zweiten Mal zur Fachkonferenz Arbeitsmarktintegration eingeladen. Im Fokus stand der Austausch und die Vermittlung, wie Chancen der Zuwanderung und neue Ansätze zur Personalgewinnung genutzt werden können. Landrat Dr. Christoph Schnaudigel konnte über 140 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Räumen der Industrie- und Handelskammer begrüßen. „Das sind mehr als beim Auftakt vor zwei Jahren und zeigt, wie drängend das Thema weiterhin ist, sowohl bei den Global Playern, als auch bei Kleinbetrieben. In den nächsten zehn Jahren geht ein Viertel der Erwerbstätigen in Rente. Bereits heute fehlen viele Arbeitskräfte, insbesondere in den Bereichen Öffentlicher Personennahverkehr, Handwerk, Pflege und Gastronomie. Die bessere Integration von Migranten und Geflüchteten in den Arbeitsmarkt kann dabei helfen, diese Lücken zu schließen“, so Landrat Dr. Schnaudigel bei seiner Begrüßung. Er machte aber zugleich deutlich, dass es auch anderer zusätzlicher Maßnahmen bedarf. So müssen beispielsweise die rechtlichen und bürokratischen Hindernisse deutlich reduziert und vereinfacht werden. Landrat Dr. Schnaudigel war sich mit dem Karlsruher Bürgermeister Martin Lenz aber zugleich einig, dass die Sozialregion Karlsruhe mit ihren langjährigen Partnern vor Ort wie der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt, den Jobcentern, der Industrie- und Handelskammer und der Handwerkskammer sehr gute Chancen biete, neue Arbeitskräfte zu gewinnen und zu qualifizieren.
In seinem Vortrag führte Prof. Dr. Herbert Brücker, Leiter des Forschungsbereichs „Migration, Integration und internationale Arbeitsforschung“ am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, aus, dass die künftige Erwerbsmigration überwiegend aus Drittstaaten erfolge werde, statt wie bisher aus der der Europäischen Union. Es sei erfreulich, wie gut es bisher gelungen sei, gerade auch Fachkräfte in Arbeit zu bringen. Das haben seine Forschungen ergeben und das sei in der Deutlichkeit nicht zu erwarten gewesen.
Dazu beitragen können Angebote, die den Unternehmen bei der Personalgewinnung und -qualifizierung unterstützend zur Seite stehen. Beispielsweise mit Sprachkursen mit Kinderbetreuung für zugewanderte Frauen oder auch dem Mentoringprogramm Jobcoaches. Die Veranstaltenden zogen ein positives Fazit nach der Konferenz. „In den Workshops wurde viel diskutiert, viele Fragen beantwortet. Wir konnten neue Ansätze darstellen und viele hilfreiche Kontakte knüpfen und vermitteln“ so die Integrationsbeauftragte des Landkreises Karlsruhe, Yana Shykhyrina.