Die Bodelschwinghschule in Nürtingen ist nach nahezu zweieinhalbjähriger Bauzeit offiziell wiedereröffnet worden. Der Landkreis hat in die Sanierung und Erweiterung der Schule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung 22,35 Millionen Euro investiert. Die Landesförderung beträgt 7,2 Millionen.
„Eine gute und qualitätsvolle Bildung und Betreuung ist speziell für Kinder mit besonderem Förderbedarf der wichtigste Grundbaustein, um an der Gesellschaft und später auch am Arbeitsleben teilhaben zu können“, sagte Landrat Heinz Eininger bei der Feierstunde zur Wiedereröffnung der Bodelschwinghschule am Mittwoch, 25. Oktober. Und weiter: die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) im Landkreis schafften Raum und Möglichkeit, auf sehr individuelle Bedarfe der Schülerinnen und Schüler einzugehen. „Nirgendwo sonst erhalten die Familien und Kinder durch gezielte Angebote solch eine individuelle Beratung und Unterstützung.“
Der Gebäudekomplex der Bodelschwinghschule war in die Jahre gekommen und wurde von Mai 2021 bis Sommer dieses Jahres umfassend saniert und erweitert. Die neue Schule teilt sich in mehrere Gebäudebereiche mit jeweils zugehörigen Außenbereichen auf. Für die mehr als 180 Kinder, die im laufenden Schuljahr die Schule sowie die dazugehörigen Schulkindergärten besuchen, stehen insgesamt 21 Klassenzimmer und 13 Gruppenräume sowie mehrere Werkstätten, Lehrküchen und Bereiche für textiles Arbeiten zur Verfügung. Der Gebäudeteil der Schulkindergärten wurde komplett neu errichtet und bietet Platz für insgesamt sechs Kindergartengruppen - auch der Regenbogenkindergarten aus Köngen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung findet hier künftig Platz.
Ein Bewegungsraum und das Therapiebad, welches im Sommer kommenden Jahres grundlegend saniert wird, bieten Möglichkeiten zum körperlichen Ausgleich. Für die Sanierung des Schwimmbads fallen weitere Kosten in Höhe von 2,1 Millionen Euro an.
Das neue SBBZ besticht durch ihre neue und hochwertige Ausstattung. Neben modernster Technik in den Klassenzimmern und Fachräumen wurde auch die Elektro- und IT-Versorgung der Schule komplett erneuert. Beim Schulbau wurde auch auf das Thema Nachhaltigkeit großen Wert gelegt. Das Bestandsgebäude wurde zu einem KfW-100-Standard ertüchtigt. Die neuen Gebäude entsprechen dem KfW-70-Standard. Wärme und Strom kommt von einem Blockheizkraftwerk und einer Photovoltaikanlage. In den Sommermonaten sorgt ein sogenanntes Rückkühlwerk für die Temperaturregelung.
Der Landrat dankte allen Projektbeteiligten für ihr Engagement, insbesondere dem Architekturbüro Fritzen 28 und den Ingenieuren von Paul + Gampe + Partner aus Esslingen, der Planungsgesellschaft von Bresch Henne Mühlingshaus aus Nürtingen sowie dem Stuttgarter Ingenieurbüro Schreiber. „Hier ist ein Ort zum Lernen und Leben entstanden, der den Schülerinnen und Schülern nun die besten Voraussetzungen für eine gute Betreuung und Bildung bietet“, sagte Eininger.
Der Landkreis Esslingen unterhält insgesamt mit der Bodelschwinghschule in Nürtingen, dem Rohräckerschulzentrum in Esslingen sowie der Verbundschule in Dettingen/Teck Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren mit verschiedenen Entwicklungsschwerpunkten an drei Standorten, jeweils inklusive einem Schulkindergarten. In die SBBZ sind in den vergangenen Jahrzehnten mehr als 100 Millionen Euro investiert worden.