Naturpark-Moorstation auf dem Kaltenbronn ist eingeweiht

Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord hat die Naturpark-Moorstation auf dem Kaltenbronn in der Nähe des Hohlohturms gemeinsam mit dem baden-württembergischen Landwirtschaftsminister Peter Hauk, MdL, am Montag (3. Juni) offiziell eingeweiht.

Landkreis Rastatt · 05. Juni 2024
Bei der Einweihung der Naturpark-Moorstation auf dem Kaltenbronn mit symbolischer Schlüsselübergabe: Kristina Schreier (Leiterin Infozentrum Kaltenbronn), Cornelia von Loga (MdL), Prof. Dr. Christian Dusch (Naturpark-Vorsitzender & Landrat Landkreis Rastatt), Dr. Alexander Becker (MdL), Julian Christ (Bürgermeister Stadt Gernsbach), Sabine Zenker (Bürgermeisterin Gemeinde Enzklösterle), Landwirtschaftsminister Peter Hauk (MdL), Karl-Heinz Dunker (Naturpark-Geschäftsführer) und Jochen Borg (Erster Bürgermeister-Stellvertreter Stadt Bad Wildbad).
Bei der Einweihung der Naturpark-Moorstation auf dem Kaltenbronn mit symbolischer Schlüsselübergabe: Kristina Schreier (Leiterin Infozentrum Kaltenbronn), Cornelia von Loga (MdL), Prof. Dr. Christian Dusch (Naturpark-Vorsitzender & Landrat Landkreis Rastatt), Dr. Alexander Becker (MdL), Julian Christ (Bürgermeister Stadt Gernsbach), Sabine Zenker (Bürgermeisterin Gemeinde Enzklösterle), Landwirtschaftsminister Peter Hauk (MdL), Karl-Heinz Dunker (Naturpark-Geschäftsführer) und Jochen Borg (Erster Bürgermeister-Stellvertreter Stadt Bad Wildbad).
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„Die Naturpark-Moorstation dient als außerschulischer Lern- und Bildungsort rund um die Themen Klimawandel, Moore und Wald sowie als Ausgangpunkt für Exkursionen“, erläutert der Vorsitzende des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord und Landrat des Landkreises Rastatt, Prof. Dr. Christian Dusch, die Funktion des Gebäudes.

Moore sind die weltweit größten CO2-Speicher. Sie zu erhalten bedeutet, das Klima zu schützen. Zudem sind seltene oder bedrohte Amphibien-, Tier- und Pflanzenarten wie etwa das Wollgras, Zieralgen oder Libellen auf den Lebensraum Moor angewiesen und fühlen sich auf dem Kaltenbronn wohl. Die herausragende Bedeutung von Mooren und Wäldern für den Klimaschutz betont auch Minister Peter Hauk, MdL, bei der Einweihung des Holzgebäudes: „Die Naturpark-Moorstation auf dem Kaltenbronn ist die Erste ihrer Art in Baden-Württemberg. Sie sensibilisiert und begeistert die Menschen vor Ort für die Themen Moor, Moorschutz und Klimawandel. Zudem hat sie Pilotcharakter für andere Naturparke und kann als Vorbild für Bildungsprojekte- und Einrichtungen in besonders schützenswerten Gebieten dienen. Für die Arbeit der Naturparke im Land ist sie ein Meilenstein.“

An der Einweihungsfeier der Naturpark-Moorstation nahmen auch die CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Alexander Becker (Wahlkreis Rastatt) und Cornelia von Loga (Wahlkreis Baden-Baden) teil.

Das Projekt wird finanziert durch Landesmittel aus der Waldstrategie Baden-Württemberg sowie durch das LIFE Natur-Projekt MooReKa Kaltenbronn der Europäischen Union. Es ist Bestandteil des Aktionsplans Kaltenbronn 2030.

Die Naturpark-Moorstation ist nach der sogenannten NUR-HOLZ-Bauweise aus Massivholz in einem Holzbaubetrieb in der Region vorgefertigt und vor Ort aufgebaut worden. Auf Dämm- und Klebestoffe sowie metallische Verbindungsmittel wurde bewusst verzichtet.
Die Naturpark-Moorstation ist nach der sogenannten NUR-HOLZ-Bauweise aus Massivholz in einem Holzbaubetrieb in der Region vorgefertigt und vor Ort aufgebaut worden. Auf Dämm- und Klebestoffe sowie metallische Verbindungsmittel wurde bewusst verzichtet.
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Naturpark-Moorstation ist Bildungseinrichtung für Kinder und Erwachsene

In der Naturpark-Moorstation sollen sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene das einzigartige Ökosystem und den Lebensraum Moor entdecken. Sie ist als Forscher- und Entdeckerstation gedacht, die etwa Schulen nutzen können. „Mit unserer Naturpark-Moorstation wollen wir für die vielfältige Bedeutung von Mooren sensibilisieren und sie für den Lebensraum begeistern“, erklärt Prof. Dr. Dusch.

Im Fokus bei der Bildungsarbeit in der Naturpark-Moorstation stehen die Themen „Lebensraum Moor“, „Ökosystem Wald und Moor“, „Moor und Klimaschutz“ sowie „Waldnutzung“. „Die Naturpark-Moorstation ergänzt unser Infozentrum Kaltenbronn mit ihrem naturpädagogischen Bildungsangebot zu den ökologischen Zusammenhängen unseres faszinierenden Hochmoorgebiets wunderbar“, sagt der Bürgermeister der Stadt Gernsbach, Julian Christ, in seiner Funktion als Vorsitzender des Zweckverbands Infozentrum Kaltenbronn.

Im ersten Jahr legt das Infozentrum Kaltenbronn den Fokus auf Bildungsangebote für Schulen. „Uns liegt das Bildungsprogramm für Kinder und Jugendliche ganz besonders am Herzen“, sagt die Leiterin des Infozentrums Kaltenbronn Kristina Schreier. „Mit der Naturpark-Moorstation und der Ausrüstung wie zum Beispiel Mikroskopen können wir nun noch intensiver und aktiver in die Themen eintauchen.“ Schulen – insbesondere weiterführende Schulen – die gerne praktisch die Moorökologie behandeln und dafür die Naturpark-Moorstation nutzen wollen, können sich beim Infozentrum Kaltenbronn melden.

Die Naturpark-Moorstation ist als Forscher- und Entdeckerstation rund um die Themen Klimawandel, Moore und Wald auch mit Mikroskopen ausgerüstet. Vorerst wird sie insbesondere von Schulklassen genutzt.
Die Naturpark-Moorstation ist als Forscher- und Entdeckerstation rund um die Themen Klimawandel, Moore und Wald auch mit Mikroskopen ausgerüstet. Vorerst wird sie insbesondere von Schulklassen genutzt.
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Darauf wurde beim Bau der Naturpark-Moorstation geachtet

Die Naturpark-Moorstation orientiert sich an der regionaltypischen Bauweise. Sie ist nach der sogenannten NUR-HOLZ-Bauweise aus Massivholz in einem Holzbaubetrieb in der Region vorgefertigt und vor Ort aufgebaut worden. Auf Dämm- und Klebestoffe sowie metallische Verbindungsmittel wurde konsequent verzichtet. Die Moorstation passt sich optimal in die umliegende Landschaft ein. Leif Linhoff, Projektleiter beim Architekturbüro Hardy Happle, erklärt das Baukonzept folgendermaßen: „Bei der Konzeption war maßgeblich, dass wir ein nachhaltiges Gebäude entwickeln. Das kommt durch die hölzerne Konstruktion zum Ausdruck.“ Linhoff führt weiter aus: „Bei der Naturpark-Moorstation beziehen wir außerdem die Umwelteinflüsse ein: So kommt etwa das Licht von der Nordseite durch ein Dachfenster ins Gebäudeinnere. Auf der Südseite des Daches ist Platz für Fotovoltaik-Anlagen. Und wir haben Quartiere für Fledermäuse am Gebäude eingerichtet.“

Hintergrund: Zur Bedeutung des Kaltenbronn

Der Kaltenbronn liegt im Nordschwarzwald zwischen Murg- und Enztal. Es ist mit 4.900 Hektar das größte zusammenhängende Waldgebiet in Baden-Württemberg mit hohem Staatswaldanteil. Auf dem Kaltenbronn gibt es Bann- und Schonwälder sowie naturnah bewirtschaftete Waldflächen. Mit dem Wildsee und dem Hohlohsee gibt es zwei einzigartige, naturnahe Hochmoore. Es zählt zu den höchstgelegenen Hochmooren in Deutschland. Gleichzeitig ist der Kaltenbronn mit seinen jährlich rund 400.000 Besuchern ein Hotspot für Naherholung und Tourismus.