Eine Zeitreise in die Steinzeit – das machen die 600 Meter bis 6,7 Kilometer langen „Eiszeitspuren“ möglich: Die Themenwege führen seit Ende 2021 Gäste und Einheimische zu den Welterbe-Höhlen im Ach- und Lonetal.
Große, illustrierte Informationstafeln vermitteln entlang der Wege Wissen zum Thema Eiszeit und Kinder erwartet eine Vielzahl an Erlebnisstationen, wie die imposanten, eiszeitlichen Holzklettertiere. Sie sind Teil des umfangreichen Informations- und Beschilderungssystem im Welterbegebiet.
Dieses ist nun am vergangenen Donnerstagabend mit dem Staatsanzeiger Award in der Kategorie „Kultur und Tourismus“ ausgezeichnet worden. Die Staatsanzeiger Akademie, ein Weiterbildungsinstitut der Wochenzeitung „Staatsanzeiger“, hat den Preis kürzlich im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart in fünf unterschiedlichen Kategorien vergeben. Zahlreiche Bewerbungen aus ganz Deutschland waren dafür eingegangen. In der Kategorie „Kultur und Tourismus“ konnten Projekte eingereicht werden, mit denen die Bekanntheit von Kultureinrichtungen oder Kommunen gesteigert werden sollen.
Seit der Anerkennung zum UNESCO-Welterbe im Jahr 2017 arbeitet die Arbeitsgemeinschaft Weltkultursprung daran, die „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“ für Besucher sichtbar und erlebbar zu machen. Um das umfangreiche Informations- und Beschilderungssystem zu entwickeln und umzusetzen, das sich in einer einheitlichen Gestaltung über das Achtal und das Lonetal erstreckt, hatten die Kommunen fünf Jahre lang intensiv und tälerübergreifend zusammengearbeitet.
„Der Award ist eine besondere Auszeichnung für das Engagement der Arbeitsgemeinschaft Weltkultursprung. Gemeinsam haben wir es geschafft, das UNESCO-Weltkulturerbe im Ach- und Lonetal in Wert zu setzen und dabei ein abwechslungsreiches und informatives Freizeitangebot für Gäste und Einheimische geschaffen“, sagt Heiner Scheffold, Landrat des Alb-Donau-Kreises und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft. „Mein herzlicher Dank gilt den Städten und Gemeinden Asselfingen, Blaubeuren, Herbrechtingen, Niederstotzingen, Öllingen, Rammingen und Schelklingen für die gute, interkommunale Zusammenarbeit und der Geschäftsstelle Weltkultursprung für ihre hervorragende Arbeit.“
Vor 40.000 Jahren schufen Eiszeitkünstler auf der Schwäbischen Alb in den Höhlen des Ach- und Lonetals bei Ulm die ersten figürlichen Kunstwerke und Musikinstrumente der Menschheit. Nirgendwo auf der ganzen Welt wurden bisher ältere vergleichbare Kunstgegenstände und Musikinstrumente gefunden. Im Juli 2017 verlieh die UNESCO sechs Höhlen und den umliegenden Landschaften im Ach- und Lonetal den Titel UNESCO-Welterbe „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“.