Sprache ermöglicht die Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben und ist somit Voraussetzung für die Integration jeder und jedes Einzelnen in die Gesellschaft.
Sprache ermöglicht die Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben und ist somit Voraussetzung für die Integration jeder und jedes Einzelnen in die Gesellschaft. Gerade für zugewanderte Kinder und Jugendliche sind Bildungseinrichtungen wie Kindertagesstätten oder Schulen die wichtigsten Orte für den Erwerb der deutschen Sprache. Daher ist eine frühzeitige und anregende Sprachförderung vor allem für benachteiligte Kinder und Jugendliche von besonderer Bedeutung für den weiteren Lebensweg. Eine zentrale Rolle nehmen dabei für die Sprachbildung neben der Familie sowohl die Erzieherinnen und Erzieher als auch die Lehrkräfte und sprachpädagogischen Fachkräfte im schulischen und außerschulischen Bereich ein. Aber auch das Lehrmaterial, welches zum Erlernen der deutschen Sprache eingesetzt wird, ist von großer Bedeutung.
Eine Möglichkeit für Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher sowie weitere Fachkräfte, sich zu diesem wichtigen Thema im pädagogischen Berufsalltag weiterzubilden und vielfältige Anregungen für den Berufsalltag zu erhalten, bietet der Fachtag Sprachförderung, der in diesem Jahr am 26. April und wie immer im Aalener Landratsamt stattfand. Organisiert wurde der Fachtag vom Bildungsbüro des Ostalbkreises und der Regionalstelle des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung Schwäbisch Gmünd. Das Organisationsteam stellte ein fachlich breit angelegtes Programm aus praxisnahen und fachlich fundierten Vorträgen, Expertengesprächen und Workshops zusammen.
Nach der Begrüßung durch Schul- und Finanzdezernent Karl Kurz unterstrich Renzo Costantino, Leiter der Regionalstelle des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung Schwäbisch Gmünd, in seinem Grußwort die besondere Bedeutung des Fachtags für die Weiterbildung der pädagogischen Fachkräfte im Bereich der Sprachförderung. In seinem Impulsvortrag „Umgang mit Diskriminierung in konkreten Situationen und Strukturen des Schullebens – Ein Thema für die Sprachförderung?!“ ging Diplom-Pädagoge Andreas Foitzik der Frage nach, wie eine diskriminierungskritische Schule gestaltet werden könne. Foitzik betonte, wie wichtig es sei, die ethnischen, sozialen und kulturellen Differenzen zu berücksichtigen, ohne dabei die Kinder und Jugendlichen auf diese Unterschiede zu reduzieren. Die pädagogische Herausforderung liege in der angemessenen Beachtung von Differenz, die die Kinder und Jugendlichen nicht zu den „Anderen“ werden lässt. Foitzik ging dabei ebenfalls auf die Rolle der Herkunftssprache für den Schulerfolg und der Integration von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien ein und betonte, dass die Mehrsprachigkeit auch als Chance begriffen und genutzt werden könne.
Die insgesamt 37 Workshops und Expertengespräche wurden von den Teilnehmenden mit großem Interesse wahrgenommen und boten ein breites Themenspektrum. So standen beispielsweise Inhalte wie die sprachliche Bildung in der KITA, Potentiale der Lernenden im DaZ-Unterricht, Lernwörtermappen im VKL-Unterricht, Vielfalt der Schülerschaft, sprachsensibler Unterricht, spielerisch-singende Erlernung des Wortschatzes, Analyseverfahren der Sprachkompetenz oder digitale Hilfsmittel und Lernplattformen auf dem Programm.
Auf einem Marktplatz der Möglichkeiten informierten die Verlage BRAINYOO Mobile Learning, Dieck-Verlag, Ernst Klett Sprachen, Finken-Verlag, Georg Westermann Verlag sowie der Mildenberger Verlag die Besucherinnen und Besucher über ihre jeweiligen Angebote aus dem Bereich Sprachförderung. Sie stellten den Teilnehmenden des Fachtags Materialien und Fachliteratur zur Gestaltung eines anregenden Lernumfelds zur Lern- und Sprachförderung vor. Die anwesenden Fachkräfte hatten zudem die Möglichkeit, die DaZ-Materialsammlung im Kreismedienzentrum zu besuchen und sich über bestehende Publikationen und Projekte im Ostalbkreis zu informieren. Eine hilfreiche Veröffentlichung im Bereich der Sprachförderung ist etwa „Die kleine deutsche Grammatik für Zuwanderer“, die von Rudolf Wichard verfasst wurde, um Neuzugewanderte beim Erlernen der deutschen Sprache zu unterstützen.
Die zahlreichen positiven Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer verdeutlichen, wie wichtig für pädagogische Fachkräfte im Bereich der Sprachförderung Formate wie der Fachtag sind. Der Termin für den 3. Fachtag Sprachförderung steht ebenfalls bereits fest: er findet im Jahr 2025 am 30. April statt.