Der Landkreis Ludwigsburg hat als erster Landkreis in Baden-Württemberg einen umfassenden Klimamobilitätsplan (KMP) erstellt. In der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik (AUT) am 26. Mai wurde der Plan nun erstmals vorgestellt. Die finale Beschlussfassung ist durch den Kreistag für die Sitzung am 18. Juli vorgesehen.
Der KMP ist Teil eines landesweiten Pilotprojekts zur Reduktion von CO₂-Emissionen im Verkehrssektor. Ziel ist eine CO₂-Einsparung bis 2030 von mindestens 40 Prozent zum Vergleichsjahr 2010. Der Landkreis Ludwigsburg nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein: Die Kreisverwaltung und Kreiskommunen bilden gemeinsam eine Modellkommune. 30 von 39 Kommunen im Landkreis haben sich beteiligt. Insgesamt wurden mehr als 1.000 Maßnahmen erarbeitet. 95 Prozent der Maßnahmen stammen direkt aus den Städten und Gemeinden.
Landkreis setzt auf Beteiligung und Vernetzung
„Der Klimamobilitätsplan zeigt, wie Klimaschutz und Mobilität ganzheitlich gedacht werden können – über Gemeindegrenzen, Verkehrsarten und Verwaltungsebenen hinweg“, so Landrat Dietmar Allgaier. Die enge Einbindung der Bürgerschaft und politischer Entscheidungsträger durch Info- und Beteiligungsveranstaltungen in Präsenz und online war ein zentraler Baustein des Prozesses, der im September 2022 gestartet ist. Grundgedanke des KMP des Landkreises ist, Mobilität für alle zu schaffen: Statt Bevormundung wird auf attraktive Angebote und gute Lösungen für alle Verkehrsarten gesetzt.
Chance auf attraktive Förderquote für Kommunen
Der KMP wird vom Land Baden-Württemberg gefördert. Kommunen, die sich beteiligen, haben die Chance auf eine erhöhte Umsetzungsförderung: statt 50 Prozent winken 75 Prozent „Klimabonus“ für Maßnahmen, die nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) förderfähig sind. Sobald der KMP durch den Kreistag beschlossen ist, können beteiligte Kommunen den „Klimabonus“ beantragen.
Neues Netzwerk stärkt nachhaltige Mobilität vor Ort
Um die Umsetzung vor Ort weiter zu stärken, wird der Landkreis zudem das zum Thema nachhaltige Mobilität entstandene Netzwerk weiterführen. Netzwerktreffen in Präsenz sollen durch digitale Fachformate und Arbeitskreise ergänzt werden. Das Netzwerk wird allen Kommunen im Landkreis offenstehen, das erste Treffen ist im Herbst geplant.