RGRE-Delegierte aus Pforzheim und dem Enzkreis im Austausch mit Kommunalpolitikern aus ganz Deutschland
„Der Austausch mit anderen Kommunalpolitikerinnen und -Politikern aus ganz Deutschland ist wirklich wertvoll“, bilanzieren Dr. Hilde Neidhardt, Erste Landesbeamtin des Enzkreises, und die Pforzheimer Gemeinderätin Dr. Sunita Vimal. Als Delegierte nahmen sie kürzlich an der Sitzung des Ausschusses für kommunale Entwicklungszusammenarbeit des RGRE (Rat der Gemeinden und Regionen Europas) in Dresden teil.
Neidhardt berichtete bei dem zweitägigen Treffen als Best Practice-Beispiel von der Partnerschaft des Enzkreises mit dem tansanischen Masasi und insbesondere den gemeinsamen Anstrengungen für den dortigen Ausbau Erneuerbarer Energien. Ganz ähnliche Erfahrungen wie der Enzkreis macht man im bayrischen Gersthofen, wie Bürgermeister Michael Wörle berichtete: Seine Gemeinde arbeitet mit Kenia zusammen und hat bereits sehr früh darauf geachtet, die Beruflichen Schulen einzubeziehen – „wie wir, damit die Techniker und Ingenieure direkt mit ausgebildet werden“, wie Neidhardt sagt. So müsse das Know-how für Installationen und vor allem für die Wartung von Anlagen nicht importiert werden, sondern stehe vor Ort zur Verfügung.
Weitere Berichte betrafen die Einbeziehung der kommunalen Ebene und deren Strukturen bei internationalen Wasserstoff-Kooperationen. Die Ausschuss-Mitglieder forderten dies auch und gerade für staatliche Projekte wie aktuell Deutschland mit Namibia. Kommunale Kooperationen könnten dazu beitragen, dass keine neo-koloniale Strukturen entstünden, so der Tenor.
In Krisensituationen zeige sich der Wert kommunaler Entwicklungspartnerschaften in besonderem Maß: Die Qualität und die Möglichkeiten der Maßnahmen auf der Ebene der Städte, Gemeinden und Kreise eröffne viele Möglichkeiten. Das zeige sich aktuell in den Partnerschaften mit Kommunen in der Ukraine. Für das kommende Jahr sei deshalb auch eine große Wiederaufbau-Konferenz geplant.
Sunita Vimal als Repräsentantin der Stadt Pforzheim sieht den Austausch mit den anderen Kommunen und Ämtern deutschlandweit als äußerst sinnvoll an, „auch weil die Klimapartnerschaft die Möglichkeit offeriert, zukünftig weitere Fördermittel für unsere Klimapartnerstadt zu erhalten.“ Das Treffen in Dresden bot dafür die Gelegenheit für Hintergrundgespräche: zum Beispiel mit Vertreterinnen und Vertretern des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit, der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) oder der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit.