Die Stadt Hemsbach und der Rhein-Neckar-Kreis wurden für ihr Engagement zur Stärkung der biologischen Vielfalt ausgezeichnet. Staatssekretärin Elke Zimmer überreichte ihnen die „Goldene Wildbiene“ persönlich an den Blühflächen.
Ungenutzte Flächen an Straßen in blühende Nahrungsquellen und Lebensräume für Insekten umwandeln – das ist der Stadt Hemsbach und dem Rhein-Neckar-Kreis im Rahmen des Wettbewerbs „Blühende Verkehrsinseln“ vom Verkehrsministerium besonders ansprechend gelungen. Deshalb besuchte Staatssekretärin Elke Zimmer die umgestalteten Blühflächen und enthüllte das Gewinnerschild mit der „Goldenen Wildbiene“, um das Engagement der Kommunen zu würdigen: „Der Verlust der biologischen Vielfalt ist neben dem Klimawandel eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Umso wichtiger ist es, dass es Vorzeigebeispiele wie die Stadt Hemsbach und den Rhein-Neckar-Kreis gibt. Diese übernehmen Verantwortung für den Insektenschutz und die Artenvielfalt in Baden-Württemberg“, begründete die Staatssekretärin.
Hemsbach – Bunte Wildblumenwiese an Hauptverkehrsstraße
Die Stadt Hemsbach hat zwei Rasenflächen mit einer Gesamtfläche von 1000m² an der Hüttenfelder Straße, einer Hauptverkehrsstraße im Ortszentrum, in Wildblumenwiesen umgewandelt. Das verwendete Saatgut, eine reine Wildblumenmischung, erfüllte im höchsten Maße die Kriterien zur Stärkung der Artenvielfalt. Das Ergebnis sind blühende, artenreiche Flächen, unter anderem mit Kornblumen und Klatschmohn. Langfristig werden bis zu 40 verschiedene regionaltypische Pflanzenarten wie Flockenblumen, Margariten oder Salbei zur Blüte kommen und einen Rückzugsort für Insekten bieten. Zudem sensibilisiert die Stadt die Bürgerinnen und Bürger durch Informationstafeln an den Flächen für mehr Biodiversität im urbanen Raum.
Rhein-Neckar-Kreis – Insektenfreundliche Verkehrsinseln
Mit viel Engagement und Sorgfalt hat der Rhein-Neckar-Kreis die Verkehrsinseln entlang der K4242 am Ortsrand Schriesheim insektenfreundlich umgestaltet. Die Artenzusammensetzung des gebietsheimischen Saatguts bietet einen optimalen Lebensraum für Wildbienen und weitere Insekten. Die Bürgerinnen und Bürger konnten die Entwicklung des Projekts stets verfolgen, da Übersichtspläne sowie Bilder zum Bauprozess und aktuellen Zustand an den Verkehrsinseln angebracht wurden. Der Rhein-Neckar-Kreis hat darüber hinaus Straßennebenflächen und Kreisverkehre insektenfreundlich aufgewertet, um die biologische Vielfalt im Straßenraum zu stärken.
Insgesamt haben sich 36 Kommunen mit insektenfreundlich umgestalteten Rastplätzen, Kreisverkehren und anderen Flächen entlang von Straßen im diesjährigen Wettbewerb beworben. Die weiteren Gewinner der „Goldenen Wildbiene“ sind der Ostalbkreis, die Städte Fellbach und Rauenberg, die Gemeinden Grünkraut, Igersheim, Rickenbach und Walzbachtal sowie der Landkreis Waldshut.
Der Wettbewerb „Blühende Verkehrsinseln“ ist eine der Aktivitäten des Verkehrsministeriums im Rahmen des „Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt“ (https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/mensch-umwelt/naturschutz/staerkung-der-biologischen-vielfalt). Am Wettbewerb teilnehmen können alle Stadt- und Landkreise, Städte und Gemeinden Baden-Württembergs, die Rastplätze, Kreisverkehre oder sonstige straßenbegleitende Flächen mit heimischen Wildpflanzen insektenfreundlich (um-)gestalten.
Primäres Ziel des Wettbewerbs ist es, ein öffentlichkeitswirksames Zeichen für den Erhalt der biologischen Vielfalt zu setzen und das Potential straßenbegleitender Flächen für den Insektenschutz aufzuzeigen. Durch begleitende Öffentlichkeitsarbeit sollen die Bürgerinnen und Bürger über den dramatischen Rückgang von Insekten und Maßnahmen zur wirksamen Förderung derselben informiert werden.
Eine Fachjury (Vertreterinnen und Vertreter des Landesnaturschutzverbandes Baden-Württemberg, des BUND Baden-Württemberg, des NABU Baden-Württemberg, der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen und des Verkehrsministeriums) wählt die zehn Gewinnerkommunen aus. Diese erhalten die Auszeichnung „Goldene Wildbiene“ in Form eines goldenen Schildes und einer Informationstafel, die auf oder an der Fläche aufgestellt wird. Neben der eigentlichen Fläche wird auch das sonstige Engagement der Bewerber für den Insektenschutz bei der Bewertung berücksichtigt. Zudem stellt das Verkehrsministerium den Gewinnerkommunen Materialien für ihre Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung.