Erste regionale Klimakonferenz des Rhein-Neckar-Kreises in der KLIMA ARENA in Sinsheim war ein voller Erfolg – Angebote für rund 100 Bürgerinnen und Bürger standen im Fokus
ICH.MACHS.JETZT – DU AUCH? Unter diesem Motto fand am Samstag, 12. Oktober 2024, in der KLIMA ARENA in Sinsheim, die erste regionale Klimakonferenz des Rhein-Neckar-Kreises statt. Sie ist eine der Maßnahmen aus der Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes des Rhein-Neckar-Kreises, welches der Kreistag im Dezember 2021 einstimmig verabschiedet hat. Im Fokus dieser Zusammenkunft standen Angebote für Bürgerinnen und Bürger – unter anderem auch, wie diese in Sachen Klimaschutz aktiv werden können. Die Konferenz moderierte Dr. Klaus Kessler, Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg – Rhein-Neckar-Kreis gGmbH (KLiBA).
„Der Kreis ist an vielen Stellen im Klimaschutz aktiv“, so der Landrat des Rhein-Neckar-Kreise, Stefan Dallinger. Gleich zu Beginn gab er Einblicke in die bisherigen Klimaschutzaktivitäten des Landkreises. Unter anderem berichtete er von den Rollen des Kreises als Behörde, Gestalter, Vorbild, Kooperationspartner und Initiator. „Der Klimaschutz ist bei uns ein strategisches Ziel, welches wir seit rund 15 Jahren konsequent verfolgen. Gemeinsam mit den Städten und Gemeinden, vielen Akteuren, Klimafreundinnen und –freunden zeigen wir an vielen Stellen gelebten Klimaschutz und investieren rund 7,2 Millionen Euro (Haushalt 2024) – ohne Förderung des ÖPNV – in festgelegte Maßnahmen“, so Dallinger. Er betonte, dass der Klimawandel nur gemeinsam zu bewältigen sei und hob auch das Engagement der Städte und Gemeinden hervor. „Alle 54 Kreiskommunen haben die Klimaschutzvereinbarung unterzeichnet und sich unter anderem verpflichtet, ein Klimaschutzkonzept und eine CO2-Bilanz zu erstellen.“
Darüber hinaus sagte der Landrat, dass sich der Kreis derzeit um Klimawandelanpassung, Wärmeplanung und Nachhaltigkeit gleichzeitig kümmern müsse und dafür mit vielen Akteuren zusammenarbeiten wolle. „Dabei spielen insbesondere auch die Bürgerinnen und Bürger eine tragende Rolle“, so Stefan Dallinger „Und genau für diese Zielgruppe ist die heutige Klimakonferenz konzipiert. Ich freue mich daher, dass Sie alle so zahlreich gekommen sind und später in den einzelnen Fachforen Ihre Meinung einbringen und mitdiskutieren werden.“
Als Oberbürgermeister der Stadt Sinsheim richtete Marco Siesing ein Grußwort an die rund 100 Gäste: „Klimaschutz ist nicht nur ein zentrales Thema des Kreises, sondern auch seiner Städte und Gemeinden.“ Er freue sich, dass Sinsheim Gastgeber der ersten regionalen Klimaschutzkonferenz des Kreises sei und wünsche sich, dass die öffentliche Hand weiterhin als Vorbild für das so wichtige Thema Klimaschutz fungiere und viele Maßnahmen in die Wege leite. Der Oberbürgermeister gab als Botschaft allen mit auf den Weg: „Wir müssen bei der Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen schneller werden. Vieles dauert zu lange. Wir müssen dafür sorgen, dass bürokratische Hürden abgebaut werden, denn die Zeit zum Zaudern ist vorbei.“
Spannende Fachforen zu aktuellen Klimaschutzthemen begeisterten die Teilnehmenden.
Im Forum eins „Energiewende – Flaschenhals Gebäudesanierung“ wurde aufgezeigt, was sich in letzter Zeit auf gesetzlicher Ebene geändert hat und bot Orientierung und Antworten, wie energetische Sanierung und Wärmeversorgung mit klimafreundlichen Lösungen gelingen kann. Nach einem Impulsvortrag von Felix Schweikhardt von der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH (KEA) diskutierten die Fachexperten und Fachxperten Vera Sehn von der MVV Regio Plan GmbH, Stefan Menrath von der Innung für Sanitär Heizung Klima Heidelberg sowie Felix Schweikhardt (KEA) in einer Podiumsdiskussion Fragestellungen der kommunalen Wärmeplanung, des Gebäudeenergiegesetzes und der energetischen Sanierung.
Im zweiten Forum – „Übers Klima sprechen“ – lag der Fokus auf Emotionen, welche in Gesprächen über das Klima aufkommen und welche Methoden es gibt, um mit unterschiedlichen Perspektiven ins Gespräch zu kommen. Unter der Leitung von Hannah Henkel (Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg – Rhein-Neckar-Kreis gGmbH) wurden im Rahmen des Forums gemeinsam Gesprächsansätze erarbeitet, wie innerhalb der Gesellschaft besser über das Klima und den Klimawandel gesprochen werden kann.
Das dritte Forum war „Energiewende in Bürgerhand“ überschrieben. Vom eigenen Balkonkraftwerk bis hin zur Beteiligung an großen Projekten sind Bürgerinnen und Bürger ein wichtiger Faktor der Energiewende. In diesem Forum erläuterten die Fachexpertinnen und -experten Elisabeth Strobel, Vorsitzende des Verbandes der Bürgerenergiegenossenschaften in Baden-Württemberg, Sarah von Keudell von der Bürgerenergiegenossenschaft Kraichgau e. G. und Klaus Mertel von der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH, wie die Energiewende im Stromsektor aktiv mitgestaltet werden kann.
Ein inspirierender und lebendiger Impulsvortrag von Louis Palmer, der als erster Mensch in einem solarbetriebenen Auto um die Welt gefahren ist, rundete die Klimakonferenz ab. Folgende Botschaft gab er allen Teilnehmenden mit: Klimaschutz fängt im Kleinen an und jeder kann etwas dazu beitragen, wenn man das Motto „Never give up, ask for help und be creativ“ verfolgt.
Worte des Dankes richtete Landrat Dallinger an alle Beteiligten, „die Sie sich die Zeit genommen haben, heute bei der ersten regionalen Klimakonferenz des Rhein-Neckar-Kreises dabei zu sein.“ Der Landrat dankte dem Moderator Dr. Klaus Kessler, dem Organisationsteam der Geschäftsstelle Klimaschutz im Büro des Landrats und dem Key-Note-Speaker Louis Palmer sowie der KLIMA ARENA für die Überlassung der Räumlichkeiten und die erstklassige Betreuung während der Konferenz.