Mit neuer Retter-App die Überlebenschancen verbessern

Eine Smartphone-App ermöglicht es nun, im Landkreis Freudenstadt die Überlebenschancen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand durch die Alarmierung von in der Nähe befindlichen Ersthelferinnen und Ersthelfern via Smartphone zu verbessern.

Landkreis Freudenstadt · 01. Februar 2023
Von rechts: Frank Jahraus (Kreisbrandmeister), Dr. Christoph Gründler (Gebrüder Gründler Stiftung), Landrat Dr. Klaus Michael Rückert, Roland Heller (Rettungsdienstleiter), Benjamin Teufel (Leiter der Integrierten Leitstelle), Katharina Stenzel (Stabsstelle Bevölkerungsschutz), Markus Gründler (Gebrüder Gründler Stiftung)
Von rechts: Frank Jahraus (Kreisbrandmeister), Dr. Christoph Gründler (Gebrüder Gründler Stiftung), Landrat Dr. Klaus Michael Rückert, Roland Heller (Rettungsdienstleiter), Benjamin Teufel (Leiter der Integrierten Leitstelle), Katharina Stenzel (Stabsstelle Bevölkerungsschutz), Markus Gründler (Gebrüder Gründler Stiftung)
©

Eine Smartphone-App ermöglicht es nun, im Landkreis Freudenstadt die Überlebenschancen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand durch die Alarmierung von in der Nähe befindlichen Ersthelferinnen und Ersthelfern via Smartphone zu verbessern.

Auf Initiative der gemeinnützigen Gebrüder-Gründler-Stiftung, deren Ziel die Verbesserung der Notfallversorgung im Landkreis Freudenstadt ist, wurde gemeinsam mit dem Landkreis Freudenstadt ein smartphonebasiertes Alarmierungssystem erworben, das durch gezieltes Einbinden von Ersthelferinnen und Ersthelfern, die sich in unmittelbarer Umgebung der Einsatzstelle befinden, die Rettungsstrukturen dann ergänzt, wenn ein Zeitvorteil für den Patienten zu erwarten ist – insbesondere beim vermuteten Herz-Kreislauf-Stillstand. Hier beginnt die Wiederbelebung bisher oft erst mit dem Eintreffen des Rettungsdiensts, der im ländlich strukturierten Landkreis Freudenstadt teils weite Wege zurückzulegen hat.

Mitmachen kann jeder, der mindestens 18 Jahre alt ist und einen Nachweis für eine Qualifikation als Ersthelferin oder Ersthelfer vorlegen kann, dies kann beispielsweise eine Teilnahmebescheinigung an einem Reanimationstraining oder Erste-Hilfe-Kurs in den letzten 24 Monaten sein oder der Nachweis einer entsprechenden Berufsausbildung beispielsweise als Pflege- oder Rettungsdienstpersonal oder MFA. Daneben gibt es auch die Möglichkeit, durch die Teilnahme an einem kurzen Online-Kurs die Teilnahmevoraussetzungen zu erfüllen.

Im Notfall wird die Integrierte Leitstelle Freudenstadt bei einem Notruf mit dem Stichwort „Kreislaufstillstand“ registrierte Ersthelferinnen und Ersthelfer im unmittelbaren Umfeld der Einsatzstelle orten und per Smartphone alarmieren, wenn sich dadurch ein Zeitvorteil für den Patienten gegenüber der voraussichtlichen Eintreffzeit der Profi-Retter ergibt. Bis zu drei geortete Ersthelfer erhalten einen Alarm auf ihr Handy und erst dann, wenn sie diesen Alarm annehmen, die konkreten Einsatzdaten.

Die Ersthelfer überbrücken mit einer Herz-Lungen-Wiederbelebung die Zeit, bis die Profi-Retter eintreffen und die Behandlung fortführen. Diese Maßnahme ist einfach, hochwirksam und der häufigste Fehler ist, sie NICHT durchzuführen. Für den Patienten können dies jedoch die wichtigsten Minuten seines Lebens sein, da es bei einem Kreislaufstillstand auf wirklich jede Minute ankommt. Ohne Wiederbelebungs­maßnahmen reduzieren sich die Aussichten auf ein Überleben pro Minute um ca. 10%. Deshalb kann der Einsatz der Ersthelfer entscheidend sein für das Überleben des Patienten.

Wichtig ist auch, dass die Ersthelfer im Falle eigener Unfälle und Schäden während des Einsatzes automatisch über die Unfallkasse Baden-Württemberg versichert sind und auch bei Behandlungsfehlern die gesetzliche Sammelhaftversicherung für Ehrenamtliche greifen würde.

Weitere Informationen und einen Link zum Download der App auf www.landkreis-fds-rettet.de