Im neu gestalteten Albentdecker-Zimmer können die Kleinsten künftig die Schutzgebiete rund um die Schopflocher Alb in Miniatur entdecken. Das Projekt wurde Großteils von der Baden-Württemberg-Stiftung gefördert.
Im neu gestalteten Albentdecker-Zimmer können die Kleinsten künftig die Schutzgebiete rund um die Schopflocher Alb in Miniatur entdecken. Das Projekt wurde Großteils von der Baden-Württemberg-Stiftung gefördert.
„Das neue Albentdecker-Zimmer stellt für das Naturschutzzentrum Schopflocher Alb eine echte Bereicherung dar. Es ist ein großer Gewinn, sowohl für die Umweltbildungsarbeit im Landkreis als auch für die Attraktivität des Zentrums als Ausflugsziel“, sagte Landrat Heinz Eininger bei der Eröffnung des Spielzimmers im Naturschutzzentrum Schopflocher Alb am Montag, 6. März. Das Spielzimmer wurde im Beisein von Vertretern des Landkreises Esslingen, des Regierungspräsidiums Stuttgart, des Biosphärengebiets Schwäbische Alb und der umliegenden Gemeinden seiner Bestimmung übergeben – und sofort von einer Gruppe von Kindergartenkindern in der Praxis getestet.
„Bei der Neugestaltung des Spielzimmers stand der Gedanke im Vordergrund, die Besonderheiten der Schopflocher Alb für unsere jüngeren Besucher erlebbar zu machen“, sagte Marco Drehmann, der Leiter des Naturschutzzentrums. Um Interesse und Forschergeist bei Kindern zu wecken, sie zu motivieren ihre Umgebung wahrzunehmen und daran teilhaben zu wollen, biete sich ein spielerischer Ansatz an. Das im Spiel gelernte soll dann auch in die tatsächliche Natur übertragbar sein. Alle Elemente des Zimmers sind daher an den Naturraum der Schopflocher Alb angelehnt.
Das Albentdecker-Zimmer wurde thematisch in verschiedene Bereiche aufgeteilt, dabei sind unter anderem die vom Naturschutzzentrum betreuten Schutzgebiete, das Schopflocher Moor, das Randecker Maar und das Obere Lenninger Tal mit Seitentälern die Vorlage. Grundlage des Konzeptes ist die künstlerische Gestaltung durch die ehemalige Mitarbeiterin Tamara Seidl. Das durch sie bereits während ihres freiwilligen ökologischen Jahres 2015/16 entstandene „Wiesenbild aus der Ameisenperspektive“ kann als Basis des Ruhebereichs angesehen werden, der sich in einem gefilzten Teppich in Steinoptik fortsetzt und durch übergroße gefilzte Steine zum Ausruhen und Entspannen einlädt.
„Es war naheliegend, die Künstlerin für die weitere Wandgestaltung anzufragen“, sagte Drehmann. Aus dem Pinsel der Künstlerin entstand auf einer Wandseite ein wandfüllendes Bild des Randecker Maars mit Blick auf die Limburg. An der Stirnseite des Raumes ist eine Kletterwand mit Griffen montiert worden. Auch diese Wand wurde von Tamara Seidl gestaltet – hier ist eine kleine Felswand mit Felsköpfen entstanden. Und wem es gelingt, beim Klettern den roten Buzzer zu drücken, der lässt ein Rotmilane an der Zimmerdecke langsam ihre Kreise ziehen. Ein zweiter Buzzer bewirkt, dass der typische Ruf des Greifvogels ertönt.
Ein weiterer Höhepunkt mit „Moorfeeling“ für die jüngsten Besucher ist ein Bällebad. Auch dieses wurde von der Künstlerin verschönert: Im Bällebad sind transparente Bälle mit unterschiedlichen Tierfiguren versteckt, welche auf einige der Arten im Moor verweisen und den Kindern einfache biologische Vorgänge wie die Entwicklung von Fröschen und Schmetterlingen nahebringen sollen. Die Bälle selbst sind aus einem nachwachsenden Rohstoff hergestellt und recyclebar.
Abgerundet wird das Ensemble durch einen Schneckentisch. Dieser besteht aus sieben Elementen und kann bei Bedarf, zum Beispiel bei einem Kindergeburtstag, – von einer Schnecke zu einer Schlange umgebaut werden. Dadurch entsteht eine lange Tafel, an der mehr Kinder Platz finden zum Basteln oder essen. Das Spielzimmer wird mit einem Regal voller Bücher, Spielen und Malutensilien komplettiert. Achim Nagel, der Leiter der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets, freut sich: „Das neue Spielzimmer im Naturschutzzentrum Schopfloch ergänzt das Bildungsangebot im Biosphärengebiet für die Kleinsten und wird sicherlich ein spielerischer Bildungsort auch für die künftigen Biosphärenkindergärten sein.“
Der Startschuss für die Umgestaltung des Kinder-Spielzimmers fiel vor zwei Jahren. Das Team des Naturschutzzentrums hatte Überlegungen zur Neugestaltung des Zimmers angestellt. Schnell wurde dabei klar, dass „Mobbl“, das begehbare Holzschaf und bisherige Herzstück des Kinderspielzimmers, bei einer Umgestaltung nicht weiterhin bleiben konnte, weil er zu groß war. Nach mehr als 25 Jahren, in denen Mobbl für Generationen von Kindern ein beliebtes Spielobjekt dargestellt hatte, war es an der Zeit, Raum für Neues zu schaffen. Für „Mobbl“ konnte ein neuer Wirkungsort gefunden werden: Im Sommer 2022 zog das Holzschaf in die Digelfeld-Biosphärenschule nach Hayingen im Landkreis Reutlingen um.
Die Neugestaltung des Albentdecker-Zimmers kostete insgesamt 29.000 Euro, 80 Prozent davon kommen aus Mitteln der Baden-Württemberg-Stiftung, die dem UNESCO zertifizierten Biosphärengebiet Schwäbische Alb zur Verfügung gestellt wurden. „Wir danken der Stiftung sowie der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets Schwäbische Alb für die Förderung, nur durch das Zutun beider konnte das Spielzimmer verwirklicht werden“, sagte der Esslinger Landrat.