Per Telepräsenzroboter am Schulunterricht teilnehmen

Kreismedienzentrum und Kiwanis-Club unterstützen erkrankten Schüler an der August-Weygang-Gemeinschaftsschule Öhringen.

Hohenlohekreis · 16. Februar 2024
Achim Härterich (Kiwanis-Club), Michael Stehle vom Kreismedienzentrum, Konrektor Jochen Hägele sowie Klassenlehrerin Derya Calap (von links) bei der Übergabe des Telepräsenzroboters an der August-Weygang-Gemeinschaftsschule.
Achim Härterich (Kiwanis-Club), Michael Stehle vom Kreismedienzentrum, Konrektor Jochen Hägele sowie Klassenlehrerin Derya Calap (von links) bei der Übergabe des Telepräsenzroboters an der August-Weygang-Gemeinschaftsschule.
©

Oft bedeuten schwere oder langwierige Krankheiten bei Kindern, dass ihnen die Möglichkeit des Schulbesuchs mit all seinen positiven Effekten genommen wird. Im Fall des 14-jährigen Stefan (Name geändert) hat sich genau das nun geändert: Der August-Weygang-Gemeinschaftsschule in Öhringen ist es in Zusammenarbeit mit dem Kreismedienzentrum des Hohenlohekreises und dem Kiwanis-Club Hohenlohe gelungen, dem an Krebs erkrankten Schüler eben diese soziale Teilhabe zu ermöglichen. Dies funktioniert mittels eines sogenannten Telepräsenzroboters, mit dem Stefan in direkten Kontakt mit Mitschülern und Lehrern treten kann, obwohl er aufgrund eines Krankenhausaufenthaltes nicht im Klassenzimmer sein kann. Der Roboter wurde vom Kiwanis-Club beschafft, das Kreismedienzentrum übernahm die Einrichtung des Roboters, klärte die datenschutzrechtlichen Fragen mit der Schule und stellte dem Schüler ein iPad zur Nutzung des Roboters zur Verfügung.

So konnte der Roboter nach nur kurzer Vorlaufzeit bereits Ende Januar übergeben werden und hilft seitdem Stefan dabei, trotz seiner Erkrankung am Schulunterricht teilzunehmen.

Michael Stehle, Leiter des Kreismedienzentrums, freut sich insbesondere über die gelungene Zusammenarbeit: „Ich sehe hier eine großartige Kooperation, die wir realisiert haben. Mit der finanziellen Unterstützung des Kiwanis-Club konnte der Roboter überhaupt erst beschafft werden. Wir als Kreismedienzentrum pflegen den Kontakt zu den Schulen und bringen uns mit unserem technischen und pädagogischen Know-How ein.“ Die Unterstützung für Stefan sei zudem natürlich eine Herzensangelegenheit und ein gutes Beispiel dafür, wie digitale Medien einen Beitrag zur sozialen Teilhabe leisten können. „Wir hoffen, dass dieses Beispiel als Blaupause auch für andere Schülerinnen und Schüler in ähnlichen Situationen sein kann“, erklärt Stehle.

Hintergrund: Telepräsenzroboter

Der Roboter verfügt über eine Kamera, die aus der Ferne bewegt werden kann, so dass der abwesende Lernende sich frei umschauen kann. Für die Datenübertragung besteht die Möglichkeit, den Roboter in ein lokales WLAN einzubinden. Darüber hinaus hat der Roboter eine Mobilfunkkarte mit unbegrenztem Datenvolumen, wodurch er auch mit auf Ausflüge, Exkursionen etc. genommen werden kann. Der Schüler kann mit Hilfe von Emojis, welche der Roboter darstellt, seinen Gemütszustand übermitteln und so mit der Klasse interagieren. Über ein integriertes Mikrofon hört der abwesende Lernende die Lehrkraft sowie seine Mitschüler, bei Bedarf kann er sein Mikrofon einschalten und selbst aktiv mit der Klasse kommunizieren. Über verschiedene Farben kann der Lernende die Lehrkraft und die Klasse darauf aufmerksam machen, dass er gerade abschalten möchte oder sich meldet, um etwas zu fragen oder ähnliches. Aus Datenschutzgründen ist eine Bildschirmaufnahme seitens des Lernenden nicht möglich.