Vernetzungstreffen „Club der Agenda 2030 Kommunen“

Städte und Gemeinden spielen eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele

Enzkreis · 01. Dezember 2023
Enzkreis-Nachhaltigkeitsmanager Dr. Jannis Hoek (Zweiter von rechts) stellt dem interessierten Fachpublikum beim Vernetzungstreffen der „Club der Agenda 2030 Kommunen“ das Monitoring der Behörde anhand des 1. Indikatorenberichts des Landratsamtes vor.
Enzkreis-Nachhaltigkeitsmanager Dr. Jannis Hoek (Zweiter von rechts) stellt dem interessierten Fachpublikum beim Vernetzungstreffen der „Club der Agenda 2030 Kommunen“ das Monitoring der Behörde anhand des 1. Indikatorenberichts des Landratsamtes vor.
©

Mit der Agenda 2030 hat sich die Weltgemeinschaft 17 Ziele, sogenannte Sustainable Development Goals kurz SDGs, für eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung gesetzt. „Diese Ziele dienen der Staatengemeinschaft als Kompass, um die Umsetzung der Agenda zu erreichen und damit den großen Herausforderungen dieses Jahrhunderts wie der Klimakrise und dem Verlust an Biodiversität entgegenzusteuern und die öffentliche Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen zu fördern“, erklärt Dr. Jannis Hoek, Nachhaltigkeitsmanager im Landratsamt Enzkreis.

Die Umsetzung kann jedoch nur gelingen, wenn sich auch möglichst viele daran beteiligen. Dabei spielen die Städte und Gemeinden durch die im Grundgesetz verbriefte kommunale Selbstverwaltung eine tragende Rolle. „Etwa 65 Prozent der Ziele liegen in ihrem Aufgabenbereich. An ihnen führt beispielsweise beim Ausbau erneuerbarer Energien, dem Flächenmanagement und Bau bezahlbaren Wohnraums oder auch der Verkehrsplanung kein Weg vorbei“, weiß Hoek.

„Damit das Rad jedoch nicht überall neu erfunden werden muss, treffen sich die Zeichnungskommunen regelmäßig im „Club der Agenda 2030 Kommunen“. Dort tauscht man sich zu Best Practices aus und diskutiert aktuelle Herausforderungen sowie noch effektivere Umsetzungsmöglichkeiten der Kommunen“, so Hoek, der den Enzkreis in diesem Gremium vertritt.

Beim jüngsten Treffen in Mannheim stellte er selbst den erst im April veröffentlichten 1. Indikatorenbericht der Behörde den rund 80 kommunalen und politischen Akteuren vor und erläuterte die Vorzüge dieses eigenen Monitoringinstruments, bei dem das Landratsamt deutschlandweit unter den kommunalen Vorreitern ist. Dieser Bericht dient dazu, den Beitrag des Enzkreises zur Umsetzung der 17 Ziele mess- und steuerbar zu machen. Die aktuell rund 85 Indikatoren greifen verschiedene Themen aus allen Sektoren heraus und zeigen deren Entwicklung auch auf dem eigenen SDG-Dashboard an, welches für alle transparent im Internet unter https://agenda2030.enzkreis.de einsehbar ist.

„Angezeigt wird dort beispielsweise die seit einigen Jahren steigende Anzahl von Todesfällen nach psychischen und Verhaltensstörungen, die zu 87 Prozent auf die Folgen einer Demenz zurückzuführen sind“, erläutert der Nachhaltigkeitsexperte. „Der steigende Pflege- und Unterstützungsbedarf im Zuge der demografischen Alterung wird dadurch im Enzkreis frühzeitiger und anders sichtbar und soll dem Gremium und Fachpublikum die Entscheidungsfindung zugunsten konkreter Maßnahmen erleichtern“, beschreibt er mögliche Schlussfolgerungen daraus.

Auch werden zum Bespiel die Zusammenhänge zwischen der Anzahl zugelassener Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotor, der Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor und den Fahrgastzahlen im Öffentlichen Verkehr aus dem Zahlenwerk schnell sichtbar, verdeutlicht Hoek den Mehrwert des Dashboards und erntet viel Anerkennung dafür.

Der Nachhaltigkeitsexperte ist jedenfalls sicher, dass von diesem alljährlichen Fach- und Erfahrungsaustausch alle nur profitieren können. Er selbst zeigte sich besonders beeindruckt von den Erfahrungsberichten der Vertretungen aus Hamburg und Rottenburg am Neckar, die ihre eigenen Berichte dem Hochrangigen Politischen Forum der Vereinten Nationen in New York präsentiert hatten und von dort spannende Erfahrungen schilderten. „Klar ist: Nachhaltigkeit in den Kommunen ist leichter gesagt als getan, aber wenn Politik, Verwaltung, Wirtschaft und die Zivilgesellschaft gemeinsam agieren, kommen wir bei dieser Mammutaufgabe voran“, meint Hoek zuversichtlich. „Letztlich profitieren wir alle von einer nachhaltigen Entwicklung. Daher kann ich alle Bürgerinnen und Bürger nur ermuntern, sich selbst mit dem SDG-DashBoard und den Agenda-Zielen vertraut zu machen, um zu überlegen, welchen Beitrag sie selbst leisten können“.

Teilen