Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut und Kultus-Staatssekretär Schebesta geben Startschuss für Wasserstoff-Zukunftswerkstatt an der Gewerblichen Schule Backnang

Neuer Showroom bereitet das Thema Wasserstoff interaktiv und ganzheitlich auf / Weitere Bestandteile: Moderne Wasserstoffwerkstatt und Neuausrichtung der KFZ-Werkstätten sowie Ausbildung auf Elektro-Mobilität

Rems-Murr-Kreis · 25. Januar 2024
(V.l.) Maximilian Friedrich (Oberbürgermeister der Stadt Backnang), Dr. Richard Sigel (Landrat des Rems-Murr-Kreises), Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus), Dr. Isolde Fleuchaus (Schulleiterin der Gewerblichen Schule Backnang), Volker Schebesta (Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport) und Benjamin Wahl (Leiter des Amts für Schulen, Bildung und Kultur beim Landratsamt Rems-Murr-Kreis) bei der Eröffnung der Wasserstoff-Zukunftswerkstatt.
(V.l.) Maximilian Friedrich (Oberbürgermeister der Stadt Backnang), Dr. Richard Sigel (Landrat des Rems-Murr-Kreises), Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus), Dr. Isolde Fleuchaus (Schulleiterin der Gewerblichen Schule Backnang), Volker Schebesta (Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport) und Benjamin Wahl (Leiter des Amts für Schulen, Bildung und Kultur beim Landratsamt Rems-Murr-Kreis) bei der Eröffnung der Wasserstoff-Zukunftswerkstatt.
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An der Gewerblichen Schule Backnang entsteht aktuell die „Lernwerkstatt Zukunftstechnologie Wasserstoff und Brennstoffzelle“. Getreu dem Motto „Wasserstoff erleben und verstehen“ wird schrittweise ein vielfältiges Lern- und Wissensangebot rund um nachhaltige Mobilität geschaffen. Im Vordergrund stehen dabei Elektro-Mobilität und die Zukunftstechnologie Wasserstoff.

Ein erster wichtiger Baustein der „Lernwerkstatt Zukunftstechnologie Wasserstoff und Brennstoffzelle“ ist ein Showroom (HyLab), der das Thema Wasserstoff interaktiv und ganzheitlich aufbereitet. Nach dem Spatenstich im März 2022 wurde das HyLab nun eingeweiht. Somit startet die praktische Umsetzung der Wasserstoffstrategie des Rems-Murr-Kreises an den Beruflichen Schulen und für die interessierte Öffentlichkeit. Bei der feierlichen Eröffnung waren unter anderem Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, Volker Schebesta, Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Landrat Dr. Richard Sigel sowie Dr. Isolde Fleuchaus, Schulleiterin der Gewerblichen Schule Backnang anwesend.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Landrat Dr. Richard Sigel und Kultus-Staatsminister Volker Schebesta erkunden den Showroom.
Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Landrat Dr. Richard Sigel und Kultus-Staatsminister Volker Schebesta erkunden den Showroom.
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Volker Schebesta, Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, sagt: „Es liegt in unserer Verantwortung, dass wir Kindern und Jugendlichen zeigen, wie sie wichtige Technologien nutzen, um die Probleme der Zukunft lösen zu können. Im HyLab in Backnang lernen sie spielerisch und probieren aus, wie nachhaltige Mobilität funktioniert – schulisches Wissen wird dadurch greifbar und lebensnah. Der Showroom für Wasserstofftechnologie trägt dazu bei, dass Baden-Württemberg ein starkes MINT-Land bleibt.“

„Zur Unterstützung des Transformationsprozesses in der Wirtschaft bedarf es auch des Kompetenzaufbaus und des Wissenstransfers im Bereich Wasserstoff. Gleichzeitig müssen wir bereits heute an die Fachkräftegewinnung von morgen denken. Denn wir wollen den technologischen Wandel im Land erfolgreich gestalten und so wichtige Wertschöpfungspotenziale einer Wasserstoffwirtschaft für Baden-Württemberg erschließen“, sagte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, anlässlich der Eröffnung des HyLab. „Ziel der ‚Lernwerkstatt Zukunftstechnologie Wasserstoff und Brennstoffzelle‘ ist es, junge Menschen für Wasserstoff und naturwissenschaftliche und technische Berufe zu begeistern. Zusätzlich werden Interessierte für das Thema sensibilisiert und aktiviert. Auch diesen Aspekt sollten wir nicht unterschätzen, wenn Wasserstoff im Land künftig immer mehr Anwendungen finden soll. Denn nur gemeinsam schaffen wir es, dass der Wasserstoffhochlauf in und für Baden-Württemberg gelingt“, so Hoffmeister-Kraut weiter.

Landrat Dr. Richard Sigel freut sich über den erreichten Meilenstein der Wasserstoffstrategie des Rems-Murr-Kreises. „Der Klimaschutz ist für uns als Landkreisverwaltung seit Jahren ein TOP-Thema. Als zentrale Bausteine stellen wir dabei innovative Mobilität und nachhaltige Energiegewinnung in den Vordergrund. Dazu gehört auch die Förderung von grünem Wasserstoff. Hierfür haben wir als Rems-Murr-Kreis frühzeitig die Weichen gestellt. Bereits 2020 hat der Kreistag mit der einstimmig beschlossenen Wasserstoffstrategie auf die Entwicklungen im Bereich Wasserstoff reagiert und sich entschieden, Innovation zu fördern. Innerhalb dieser Strategie legen wir den Fokus darauf, den Wasserstoff in Verbindung mit Photovoltaik immer weiter auszubauen. Wir sind dabei technologieoffen und reden nicht nur über den Klimaschutz, sondern sind hier vielfach aktiv“, so der Landrat. „Mit dem Bau unserer Wasserstoffwerkstatt, dem Umbau und der Neuausrichtung der KFZ-Werkstätten sowie der Ausbildung auf Elektro-Mobilität schaffen wir bis zum Jahr 2026 eine ganz neue Bildungslandschaft in diesem Bereich. Wir richten damit einen gesamten Ausbildungsbereich mit dem Blick in die Zukunft neu aus. Wir stellen dabei auch die Elektro-Mobilität in den Fokus und bilden an der Gewerblichen Schule in Backnang in unserer Lernwerkstatt daher die Expertinnen und Experten für Wasserstoff und Elektro-Mobilität der Zukunft aus. Sie lernen diese Zukunftstechnologien dort hautnah kennen und sollen so später durch das angeeignete Fachwissen dafür sorgen, dass diese Technologien zukunftsfähiger werden und bleiben. Mein Dank gilt der Schulleiterin Frau Dr. Fleuchaus und ihrem Kollegen Herrn Gantner, die mit Ihrem Engagement und Wissen einer der Erfolgsfaktoren für das Projekt waren und sind“, so Landrat Dr. Richard Sigel weiter.

„Wir wollen im Showroom der heterogenen Zielgruppe im Rems-Murr-Kreis einen Einstieg bieten, die Herausforderungen im Bereich Energiewandel zu erkennen. Wir setzen auf die kognitive Aktivierung der Besuchenden und wollen Anstöße zu Diskussionen liefern. Gleichzeitig vertiefen wir Grundlagenwissen und zeigen Lösungen auf, die im Bereich der Sektorenkopplung heute schon gedacht und auch teilweise im Rems-Murr-Kreis verwirklicht sind“, sagt Dr. Isolde Fleuchaus, Schulleiterin der Gewerblichen Schule Backnang.

Innenansicht des HyLabs
Innenansicht des HyLabs
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Wasserstoff erleben und verstehen:  HyLab gibt Antworten auf Fragen zur Wasserstofftechnologie
 

Das HyLab (Abkürzung für „Hydrogen Learning Center Backnang“) ermöglicht umfassende Einblicke in die Zukunftstechnologie Wasserstoff und macht diese dadurch greifbarer. Circa 1000 junge Menschen werden hier jährlich auf den Energiewandel vorbereitet. Dafür lernen sie Probleme, die Technik und die Alternativen in unterschiedlichen Erlebnisparcours, Hör- und Filmsequenzen sowie weiteren medialen Lernsettings kennen.

Innerhalb des 80 Quadratmeter großen Showrooms werden die aktuellen Wasserstoffprojekte des Rems-Murr-Kreises durch ein Modell dargestellt, das um weitere Wasserstoff-Elemente erweiterbar ist. Um das Modell herum sind drei Lerninseln arrangiert, die sowohl auf Grundlagen des Wasserstoffs als auch auf vernetztes Denken abzielen. Ebenfalls informieren sie über das Thema Erderwärmung. Die Führung beginnt dabei mit einer akustischen Einstimmung auf die Thematik für die Teilnehmenden der Führungen. Neben den Vertiefungsinseln gibt es die Möglichkeit eines HyLab-Quiz an großen Bildschirmen sowie eine Hy-Selfie-Fotostation.

Der Showroom ist Teil sowie Kernstück der „Lernwerkstatt Zukunftstechnologie Wasserstoff“ und das erste Projekt, das innerhalb der Maßnahmen für die Lernwerkstatt umgesetzt wurde.

Außenansicht des HyLabs
Außenansicht des HyLabs
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Elektro-Mobilität und Wasserstoff im Fokus: Die „Lernwerkstatt Zukunftstechnologie Wasserstoff und Brennstoffzelle“
 

Ziel der „Lernwerkstatt Zukunftstechnologie Wasserstoff und Brennstoffzelle“ ist es, junge Menschen möglichst frühzeitig mit den Technologien vertraut zu machen. Die Wasserstofftechnologie soll in den verschiedenen Schularten in Unterrichtseinheiten zur alternativen Mobilitätskonzepten sowie erneuerbaren Energien eingebunden und durch praktische Erfahrungen sowie Kenntnisse aus der Lernwerkstatt ergänzt werden.

Bestandteile des Projekts „Lernwerkstatt Zukunftstechnologie Wasserstoff und Brennstoffzelle“ sind ein Erlebnisparcours zur nachhaltigen Mobilität, das HyLab sowie eine moderne Wasserstoffwerkstatt. Darüber hinaus werden die KFZ-Werkstätten neustrukturiert und dabei auf Elektro-Mobilität ausgerichtet. Wasserstoff wird dabei als weitere Energiequelle eingesetzt, um Elektro-Mobilität zu ermöglichen. Demnach wird innerhalb der Lernwerkstatt die Möglichkeit geschaffen, sich sowohl mit der Elektro- als auch mit der Wasserstofftechnologie vertraut zu machen und diesen technologieoffen zu begegnen.

Die Lernwerkstatt schafft mit ihren Angeboten und ihrer technologischen Ausrichtung ganz neue Bildungsmöglichkeiten. Sie soll die Auszubildenden und die Öffentlichkeit für die neue Wasserstofftechnologie sowie weitere elektrische Antriebsmodelle sensibilisieren, Wissen vermitteln und mögliche Zukunftsperspektiven im Zusammenhang mit der Klimakrise nachhaltig veranschaulichen. Dazu zählen insbesondere Möglichkeiten der CO2-Reduktion.

Vollständig fertiggestellt wird die Lernwerkstatt mit allen Bestandteilen voraussichtlich im Frühjahr 2026, aber bereits jetzt werden die Elemente Teil der Ausbildung. Sie soll perspektivisch für alle beruflichen Schulen des Rems-Murr-Kreises, aber auch für Betriebe und Vereine als Lernwelt beim Thema Wasserstoff und nachhaltige Mobilität offen zugänglich sein. Somit entstehen neue Netzwerke, um auch das Thema Elektro-Mobilität in den Fokus zu rücken sowie ein gegenseitiges Lernen zu ermöglichen.

Für die Lernwerkstatt sind intensive Bau- und Umbaumaßnahmen notwendig wie etwa ein Umbau der Klassenräume. Insgesamt belaufen sich die Kosten der umfangreichen Maßnahmen nach aktuellem Stand auf rund 9,7 Millionen Euro. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg unterstützt diese mit einer Fördersumme von rund 2,7 Millionen Euro. Die restliche Summe trägt der Rems-Murr-Kreis.

Hintergrund: Die Wasserstoffstrategie des Rems-Murr-Kreises

Der Klimaschutz ist im Rems-Murr-Kreis ein strategisches TOP-Thema. Ein zentraler Baustein ist dabei auch innovative Mobilität und nachhaltige Energiegewinnung. Hier soll auch grüner Wasserstoff eine maßgebliche Rolle spielen. Deshalb hat sich der Kreistag 2020 klar für die Förderung und finanzielle Unterstützung der Zukunftstechnologie Wasserstoff ausgesprochen.

Teil der Wasserstoffstrategie sind beispielsweise Wasserstoffbusse und eine Wasserstofftankstelle: Derzeit läuft das Ausschreibungsverfahren für den Bau und Betrieb einer Wasserstofftankstelle in Waiblingen. Im Rahmen der Wasserstoffstrategie des Rems-Murr-Kreises wurde im Landkreis Ende 2023 außerdem erstmals der Einsatz von Brennstoffzellenbussen verbindlich vorgegeben. Der Rems-Murr-Kreis hat hiermit eine wichtige Weiche für die Zukunft gestellt, denn der Busverkehr im Linienbündel 2, dem Verkehrsraum „Unteres Remstal“, soll damit überwiegend emissionsfrei werden. Geplanter Betriebsstart ist der 1. Juli 2025. In der Sitzung des Umwelt- und Verkehrsausschusses im Oktober 2023 wurde zudem die weitere Umsetzung der europäischen Clean-Vehicle-Directive im Kreis beschlossen. Diese Richtlinie und das zu ihrer Umsetzung erlassene deutsche saubereFahrzeugeBeschaffungsGesetz geben bei der öffentlichen Auftragsvergabe verbindliche Mindestziele für emissionsarme und -freie Busse und andere Fahrzeuge vor.

Ebenfalls ist die „Lernwerkstatt Zukunftstechnologie Wasserstoff und Brennstoffzelle“ an der Gewerblichen Schule Backnang Bestandteil der Wasserstoffstrategie. Der Verwaltungs-, Schul- und Kulturausschuss des Landkreises gab dem Projekt nach einem Anstieg der Gesamtkosten im Dezember 2023 erneut Rückendeckung. Die Kosten sind aufgrund der aktuellen Entwicklung in der Baubranche von rund sieben Millionen Euro auf 9,7 Millionen gestiegen.