Möbel- und Geldspende des Landkreises für geflüchtete Ukrainer und Pflegebedürftige

Einen Hilfstransport nach Prešov in der Slowakei hat das Württembergische Gustav-Adolf-Werk (GAW) in Zusammenarbeit mit seinem langjährigen slowakischen Partner organisiert, nachdem Landrat Dietmar Allgaier angeboten hatte, nicht mehr benötigte Büromöbel aus dem Kreishaus für ukrainische Geflüchtete und Pflegebedürftige zur Verfügung zu stellen. Am Mittwoch (26. April) wurde dafür ein slowakischer 40-Tonner mit zahlreichen Büromöbeln in der Nähe des Gesundheitsdezernats beladen. Dabei überreichte Dezernent Andreas Eschbach in Vertretung von Landrat Allgaier symbolisch die gespendeten Büromöbel sowie eine 1.000-Euro-Spende für den Transport an GAW-Projektleiter Ulrich Hirsch. „Wir unterstützen den Hilfstransport gerne, weil wir wissen, dass unsere Spende gebraucht wird und in vollem Umfang ankommt“, sagte Eschbach bei der Übergabe.

Neben den sehr gut erhaltenen Schreibtischen und weiteren Kleinmöbeln aus dem Kreishaus wurden auch mehrere Paletten Ensinger Mineralwasser, Rollatoren und Rollstühle aus Sersheim, sowie Geschirr, Kleider, Bettwäsche und Fahrräder aus Sachsenheim sowie weiteren Orten des Kreises auf den Weg gebracht

Beim Beladen des Trucks durch das achtköpfige ehrenamtliche Team um den Sachsenheimer Diakon Ulrich Hirsch war auch ein Vertreter der empfangenden Partnerkirche dabei: Pfarrer Mgr. Samuel Miško, Leiter des Kirchenamtes der EKAB (Evangelische Kirche A.B. in der Slowakei) in Prešov, hatte sich dazu auf den 1100 Kilometer langen Weg von der Ostslowakei nach Württemberg gemacht. Die „Evangelische Kirche A.B. in der Slowakei“, Partnerkirche der Württembergischen Landeskirche, ist mit 206.000 Gemeindegliedern unter den 5,4 Millionen Einwohnern eine Minderheitskirche, aufgeteilt in zwei Regionalgebiete.

Im Ostdistrikt, mit Sitz in Prešov – ehemals Eperies – wurde am Jahresanfang 2023 das „Diakoniehaus Elim“, ein großes Pflegeheim mit 36 Zimmern, nach jahrelanger Renovierung und Erweiterung eingeweiht. Für den Betrieb des für die Ostslowakei wichtigen Pflegezentrums hat das GAW und die Württembergische Diakonie schon mehrfach Pflegebetten und weitere Hilfsgüter gesammelt und finanziert. Ein Teil der Spenden des aktuellen Hilfstransports ist für das Pflegeheim gedacht – ein anderer Teil für die ukrainischen Geflüchteten in der Slowakei. „Vielen ukrainischen Geflüchteten in der Slowakei helfen wir bei der Arbeitssuche, bei der Suche nach Schulen und mit Lebensmitteln. Insgesamt werden in 15 Einrichtungen im Osten des Landes derzeit über 200 ukrainische Geflüchtete versorgt. Deshalb sind wir für jede Unterstützung dankbar“, so Miško. „Mit dem Ausleihen von Rollstühlen, Pflegebetten und Rollatoren übernimmt die Diakonie östlich des Slowakischen Paradieses einen wichtigen sozialen Dienst“, ergänzt Miško. Er ist sehr dankbar für die Hilfe aus Württemberg, ohne die seine Kirche in der Slowakei ihren Dienst für die Menschen nicht ausüben könnte.

Die Finanzierung des 5.000 Euro teuren Hilfstransportes ermöglichten die Aktion „Hoffnung für Osteuropa“, der 1.000-Euro-Zuschuss des Kreises sowie ein am Verladetag überreichter Scheck der VR-Bank Ludwigsburg. Den Gesamtwert der gespendeten Hilfsgüter samt Transport schätzt Projektleiter Ulrich Hirsch auf mindestens 30.000 Euro.