Würden Bürgerinnen und Bürger eine ÖPNV-Abgabe akzeptieren?

Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) mit seinem Angebot von Bussen und Bahnen ermöglicht umweltfreundliche Mobilität für alle und bietet gesellschaftliche Teilhabe für Menschen ohne Auto. Er wird deshalb schon jetzt auch aus öffentlichen Mitteln mitfinanziert.

Die allgemeinen Preisentwicklungen und der Angebotsausbau führen aktuell zu einer Steigerung der Kosten und damit zu der Frage, wie ein guter ÖPNV zukünftig finanziert werden kann. Kann man dafür zum Beispiel alle Einwohner*innen eines bestimmten Gebiets verpflichten, einen ÖPNV-Beitrag zu zahlen? Oder soll nur von Grundstückseigentümer*innen oder nur von Kfz-Besitzer*innen ein Beitrag erhoben werden?

Mit diesem Problem hat sich die Studentin Nele Willfurth in ihrer Bachelorarbeit im Studiengang „Nachhaltiges Regionalmanagement“ an der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg beschäftigt und dafür Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Calw befragt, welche dieser Abgaben zur Finanzierung des ÖPNV sie akzeptieren würden:

Die höchste Akzeptanz erreichte laut der Umfrage ein verpflichtendes Bürgerticket, also Beiträge für alle Einwohner*innen des Landkreises.

Die Ergebnisse der Studie wurden in einem Diskussionspapier zusammengefasst, um sie einer breiteren Öffentlichkeit und vor allem Entscheidungsträger*innen in Politik und Kommunalverwaltung zugänglich zu machen. Entscheidend ist entsprechende Abgaben richtig zu kommunizieren aber auch, diese so zu gestalten, dass sie akzeptabel sind. Wichtige Faktoren für die Akzeptanz einer Nahverkehrsabgabe sind die von den Bürger*innen empfundene Gerechtigkeit und vor allem auch der Eigennutz, also persönliche Vorteile durch die Schaffung eines verbesserten ÖPNV durch die Abgabe.

Finanziert durch die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg

Prof. Dr. Steffen Abele
Ökonomie ländlicher Räume
Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg
Schadenweilerhof
72108 Rottenburg a.N.

E-Mail: abele@hs-rottenburg.de