Die Veranstaltung diente der gegenseitigen Vernetzung sowie dem fachlichen Austausch zwischen den Projektteilnehmern und interessierten Fach- und Führungskräften aus dem ganzen Land. Die Tagung wurde vom Landkreistag Baden-Württemberg veranstaltet und forderte u. a. durch differenzierte Informationen zum zweijährigen Projektverlauf und den unterschiedlichen Sichtweisen auf das Politikfeld Quartiersentwicklung zu einem konstruktiven Dialog auf. Das Pilotprojekt „Regionalkoordination Quartiersentwicklung“ wird finanziert vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag von Baden-Württemberg beschlossen hat.
Die Sozialdezernentin des Alb-Donau-Kreises, Dr. Michelle Flohr, betonte in ihrem Grußwort, dass die Hauptaufgabe der Landkreise darin liegt, neben der Erarbeitung und Umsetzung einer landkreisweiten Sozialplanung, den Aufbau von Strukturen und Netzwerken zu forcieren und zu unterstützen: „Die Quartiersentwicklung und der Kontakt zu Vereinen, Kirchen und zivilgesellschaftlichen Organisationen ist von großer Bedeutung und befördert die Standortattraktivität.“
Martin Ruoff, Leiter des Referats Quartiersentwicklung beim Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, hatte viel Lob für die Landkreise und deren großes Engagement seit Anbeginn der Landesstrategie; damals mit dem Ideenwettbewerb zum Auftakt der Landesstrategie „Quartier 2020 – Gemeinsam.Gestalten.“ im Jahr 2017. Er wies außerdem darauf hin, dass die Landesregierung sich deutlich zu dem engen Verbund mit den Kommunalen Landesverbänden bekennt und deshalb mit einer zeitlich unbefristeten Vereinbarung ab 2024 die Fachberatungsstelle beim Landkreistag fördert.
Dipl. Psych. Iren Steiner moderierte die Veranstaltung mit viel Esprit und fachlicher Expertise.
Als Referentin konnte Prof.in Dr. Nadine Konopik, Professorin für Pflegewissenschaft und Studiengangleitung Angewandte Pflegewissenschaft von der Katholischen Hochschule Freiburg, gewonnen werden. Sie führte in ihrem halbstündigen Vortrag „Altern gemeinsam verantworten – Konzepte und Befunde zu zukunftsorientierten Sorgestrukturen im Quartier“ aus, warum aus ihrer Sicht Kommunen in tragende Quartiersstrukturen investieren müssen. Im Nachgang entwickelte sich ein konstruktiver Austausch zu möglichen Dialogformaten und der Zusammenarbeit vor Ort.
Für die Tagungsteilnehmer war es besonders wertvoll, dass die Referentin aus wissenschaftlicher Sicht eine Bewertung von Erkenntnissen und Erfahrungen vornehmen konnte und Hintergrundinformationen zum Projekt AQuiLa – Aufbau von Quartiersansätzen für stationäre Einrichtungen der Langzeitpflege beisteuern konnte.
Die Teilnehmer nutzten die Abschlussveranstaltung zum intensiven Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen und beteiligten sich rege beim „Blick zurück“ mit den Projektpartnerinnen Annerose Knäpple, aku GmbH sowie Prof. Dr. Andrea Helmer-Denzel und Prof. Dr. Ursula Weber, beide Duale Hochschule Baden-Württemberg.
Neben der Teilnahme der Vorgenannten waren Vertretungen des Referats Pflege im Sozialministerium, der Allianz für Beteiligung, des KVJS, der Agentur Pflege engagiert, des Landeskompetenzzentrums Pflege & Digitalisierung Baden-Württemberg und vom Projekt D-Care Lab zu Gast.
Beim Tagungsfeedback dankte Daniel Werthwein den beteiligten Landkreisen und Akteuren. Als besondere Highlights beschrieb er die Informationsveranstaltungen zu den Ergebnissen der thematischen Unterarbeitsgruppen „Tageweise Rund-um-die-Uhr-Versorgung in Haushalten von Pflegebedürftigen als Entlastungsangebot für pflegende Angehörige“ und "Übergänge von der Klinik in die Kurzzeitpflege, in die Häuslichkeit durch ehrenamtliches Engagement besser gestalten" am 1. August bzw. 2. November 2023. Bei beiden Veranstaltungen waren jeweils über 60 Personen dabei. Aus seiner Sicht war die landkreisübergreifende Zusammenarbeit und der gemeinsame Innovationsgeist bemerkenswert: „Auf den Ergebnissen lässt sich für die Zukunft aufbauen. Der Weg hin zu den sorgenden Gemeinschaften führt schon heute vielerorts über die Landkreise.“