Digitalisierung der Pflegestützpunkte in Baden-Württemberg

Weiterbildung der Mitarbeitenden unterstützt durch E-Learning-Tool

Die Pflegestützpunkte in Baden-Württemberg bieten in jedem Stadt- und Landkreis mit ihrem Beratungsauftrag für Pflegebedürftige und/oder deren Angehörige oder Betreuende eine wichtige Orientierung in einem oftmals unübersichtlichen Bereich von Pflegeangeboten und der Finanzierung von Leistungen.
Simone Eckstein · Stuttgart · 17. Februar 2025
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Um eine zielgerichtete Weiterentwicklung der Pflegestützpunkte und Anpassung an sich verändernde Bedarfslagen zu ermöglichen, wird nach der Vorgabe aus dem Rahmenvertrag zur Arbeit und Finanzierung der Pflegestützpunkte seit dem 1.1.2025 in allen Kreisen die digitale Dokumentation der Leistungsarten verpflichtend eingesetzt.

Dies trägt entscheidend zu einer strukturierten Zusammenarbeit zwischen der Kommission Pflegestützpunkte, der Geschäftsstelle und den Stadt- und Landkreisen sowie zu einer hohen Transparenz in der Gesundheits- und Pflegeversorgung in Baden-Württemberg bei. Dadurch können valide Daten erhoben werden, welche die Schwerpunkte und Themen der Arbeit der Pflegestützpunkte in den Stadt- und Landkreisen verstärkt sichtbar machen werden.

Diese Zielerreichung ist nur möglich, da die neuen, einheitlichen Definitionen der Leistungsarten in der Beratung der Klient*innen und weitere Parameter der Dokumentation durch die Kommission Pflegestützpunkte verbindlich festgelegt wurden und die Dokumentation nunmehr in allen Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg in digitalisierter Form umgesetzt wird. Im Zuge der Implementierung der neuen Systematik der Dokumentation fand für alle Mitarbeitenden, entweder in Präsenz oder online,  eine flächendeckende Schulung und die Ausbildung von Multiplikator*innen je Kreis statt.

Weiterhin wurden die von der Kommission festgelegten Definitionen in einem E-Learning Tool inhaltlich aufgearbeitet und tragen mittels entsprechenden Fallbeispielen mit anschließenden Fragen und Antworten zu einer Verstetigung der neuen Dokumentationssystematik bei. Hilfreich wird das Tool außerdem für die Einarbeitung neuer Mitarbeitenden in den Pflegestützpunkten sein, um sich mit der Dokumentation vertraut zu machen.
 

Das E-Learning Tool der Pflegestützpunkte in Baden-Württemberg

Das Tool beinhaltet 2 Module, in welchen unterschiedliche Themen vermittelt werden:

Modul 1 beinhaltet die verschiedenen Leistungsarten:

  • Auskunft und Beratung
  • Beratung ohne Versorgungsplanung
  • Beratung nach § 7a SGB XI (Pflegeberatungs-Richtlinien)
  • Case Management

Modul 2 erläutert die durch die Kommission neu festgelegten Definitionen zur Dokumentation:

  • Erstberatung
  • Wiederholungsberatung
  • Kontakte, Netzwerkkontakte und Zeiterfassung
  • Veranstaltungen und Nicht-Klientenbezogene Aktivitäten

Funktionsweise des Tools

• es erscheinen zu jedem Thema Erläuterungstexte, verdeutlicht durch anschließende Fallbeispiele in Videos. Danach wird Gehörtes anhand Testfragen vertieft; 

• über Lösungs-Antworten kann unmittelbar die Richtigkeit der gegebenen Antwort geprüft werden. Im Anschluss erfolgt eine Erläuterung und ggf. erscheint die richtige Lösung.

Zertifikat über erfolgte Schulung

Nach abgeschlossener Schulung besteht für jeden Mitarbeitenden die Möglichkeit, ein Zertifikat auszudrucken und von einer Führungskraft unterschreiben zu lassen.

Infoblock

Alle Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg haben Pflegestützpunkte mit regionalen Standorten und bieten eine wohnortnahe Beratung an.

Die Beratung erfolgt individuell, trägerneutral und kostenfrei mit allen wichtigen Informationen aus einer Hand.

Mehr Informationen unter: www.bw-pflegestuetzpunkt.de

Finanziert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag von Baden-Württemberg beschlossen hat.

Simone Eckstein ist Qualitätsbeauftragte der Geschäftsstelle Pflegestützpunkte bei der Kommission Pflegestützpunkte Baden-Württemberg, die beim Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg angesiedelt ist.
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