2. Fachtag Demenz im Landkreis Heidenheim

Plattform für Expertenwissen und praktische Ansätze

Landkreis Heidenheim · 24. September 2024

Am 21. September 2024 fand im Konzerthaus Heidenheim der 2. Fachtag Demenz statt, den das Demenz Netzwerk Landkreis Heidenheim e.V. organisiert hatte. Die Veranstaltung bot eine Plattform für Experten, Fachkräfte, Betroffene und deren Angehörige, um sich über neue wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Ansätze zum Thema Demenz auszutauschen. Die zahlreichen Teilnehmenden erlebten eine Mischung aus fachlicher Expertise und praxisnahen Lösungsansätzen und hatten die Möglichkeit zum direkten Austausch. Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Matthias Schauz, Sozialdezernent des Landkreises Heidenheim, und Michael Koffer, Vorstand des Demenznetzwerks. Beide betonten in ihren Grußworten die wachsende Relevanz der Demenzprävention und -versorgung in der Gesellschaft. „Der Austausch und die Vernetzung von Fachkräften und Betroffenen sind essenziell, um die Lebensqualität von Menschen mit Demenz zu verbessern“, so Koffer.
 

Vorträge renommierter Experten

Im Mittelpunkt des Fachtags standen aufschlussreiche Vorträge renommierter Experten. Dr. phil. Christoph Rott, Alternsforscher i.R., verdeutlichte in seinem Vortrag „Über Alzheimer Bescheid wissen und Präventionsmöglichkeiten nutzen“, dass regelmäßige Bewegung eine entscheidende Rolle bei der Demenzprävention spielen kann. Auch Hans-Jürgen Wiesel, Pflegepädagoge und Demenzexperte lieferte mit seinem Vortrag „Integrative Validation nach Richards“ einen wertvollen Beitrag. Dieser personenzentrierte Ansatz ermöglicht eine einfühlsame und respektvolle Kommunikation mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind, und hilft, deren emotionale Welt besser zu verstehen.

José-Marie Koussemou, Chefarzt der Psychiatrie am Klinikum Heidenheim, beleuchtete in seinem Vortrag unter dem Titel „Demenz und Migration“ die besonderen Herausforderungen, denen Menschen mit Migrationshintergrund gegenüberstehen, wenn sie an Demenz erkranken. Dazu gehören unter anderem Sprachbarrieren, kulturelle Unterschiede und der Zugang zu medizinischen Angeboten. Koussemou hob hervor, wie wichtig kultursensible Pflegekonzepte sind, um Betroffenen die notwendige Unterstützung zukommen zu lassen.

Der Pflegeexperte Michael Waibel vom Klinikum Heidenheim widmete sich in seinem Vortrag „AKTIVER gegen das Delir bei Älteren – Prävention und Management im Krankenhaus“ einem oft vernachlässigten Aspekt. Er zeigte auf, wie durch gezielte Maßnahmen Delirien bei älteren Patienten im Krankenhaus verhindert und gemanagt werden können. „Ein Delir kann dramatische Folgen für ältere Menschen haben, deshalb ist Prävention entscheidend“, erklärte Waibel.
 

Informationsmarkt als Anlaufstelle für Fragen und Angebote

Neben den Fachvorträgen bot der Informationsmarkt zahlreiche Gelegenheiten, sich direkt mit Anbietern aus dem Landkreis Heidenheim zu Angeboten für Menschen mit Demenz auszutauschen. Hierbei fanden Betroffene und Angehörige konkrete Hilfestellungen und Anregungen für den Umgang mit der Krankheit.

Teilen