Landkreis Lörrach als Vorreiter: Geplanter Wärmeverbund erhält 175.000 Euro Landesförderung

Mit einer Förderung von 175.000 Euro unterstützt das Land Baden-Württemberg den geplanten Wärmeverbund im Landkreis Lörrach. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt zur interkommunalen Nutzung industrieller Abwärme und anderen Wärmequellen. Organisatorische, betriebliche und wirtschaftliche Fragestellungen können nun geklärt werden.

Landkreis Lörrach · 26. Juni 2024
Staatssekretär Andre Baumann (links) überreicht den Förderbescheid über 175.000 Euro an Landrätin Marion Dammann und Paul Kempf vom Zweckverband Breitbandversorgung Landkreis Lörrach.
Staatssekretär Andre Baumann (links) überreicht den Förderbescheid über 175.000 Euro an Landrätin Marion Dammann und Paul Kempf vom Zweckverband Breitbandversorgung Landkreis Lörrach.
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Parallel zu einer vom Bund geförderten Machbarkeitsstudie, die einen möglichen interkommunalen Wärmeverbund im Landkreis Lörrach vertiefend untersucht, hatten die beteiligten Städte und Gemeinden, der Landkreis Lörrach und der Zweckverband Breitbandversorgung Landkreis Lörrach beim Land Baden-Württemberg eine finanzielle Unterstützung zur Bewältigung des Großprojekts beantragt. Der Zweckverband Breitbandversorgung dient aktuell als vorübergehender Projektträger.

„Die Städte und Gemeinden im Landkreis Lörrach haben mit ihrer gemeinsamen Wärmeplanung bereits ein beispielgebendes Projekt realisiert. Dass nun auch bei der Umsetzung der größten Maßnahme, einem Wärmeverbund, gemeinsam vorgegangen werden soll, ist ein starkes Zeichen für die Region und für das Land Baden-Württemberg“, so Dr. Andre Baumann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, anlässlich der Übergabe des Förderbescheids. „Das Umweltministerium unterstützt die Bemühungen der Städte, Gemeinden und des Landkreises beim Aufbau leistungsfähiger Strukturen sehr gerne,“ so Baumann weiter. Man verbinde mit der Förderung die Hoffnung und Erwartung, dass die Ergebnisse des Projekts auch der Umsetzung der Wärmewende im ganzen Land dienen werden. „Viele Kommunen werden in den kommenden Jahren vor diesen Aufgaben stehen. Der Landkreis Lörrach ist mit den Städten und Gemeinden, den beteiligten Unternehmen und in Zusammenarbeit mit den Nachbarn aus der Schweiz hier Vorreiter“, begründete Andre Baumann die Förderung des Landes.

Die Übergabe des Bescheids erfolgte im Rahmen des Energiedialogs des schweizerischen Bundesamts für Energie (BFE) mit dem Umweltministerium Baden-Württemberg in Rheinfelden (Baden) beim Energieversorger naturenergie Hochrhein. Dort wurde der Stand des Projekts „Wärmeverbund Oberrhein – Hochrhein – Wiesental“ durch Landrätin Marion Dammann und Paul Kempf vom Zweckverband Breitbandversorgung vorgestellt.

Landrätin Dammann dankte Staatsekretär Dr. Baumann und dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg im Namen der Städte und Gemeinden Lörrach, Rheinfelden, Weil am Rhein, Schopfheim, Grenzach-Wyhlen, Steinen und Maulburg. Die Landesförderung und die Unterstützung durch das Ministerium sei unverzichtbar für das Großprojekt Wärmewende im Landkreis Lörrach. „Dass wir im Land mit unseren Projekten als Vorreiter wahrgenommen werden, freut uns sehr. Wir haben noch einen langen Weg zu gehen. Die kommunale Familie wird eine Schlüsselrolle bei der klimaneutralen Wärmeversorgung spielen. Der Aufbau von leistungsfähigen Strukturen ist hierfür unverzichtbar. Die zugesagte Förderung des Landes ist uns eine große Hilfe und Ansporn für die Zukunft“, so die Landrätin.

Hintergrundinformation: Wärmeverbund Oberrhein – Hochrhein – Wiesental

Die Wärmeversorgung soll bis spätestens 2040 klimaneutral werden. Wärmenetze sind hierfür ein wichtiges Werkzeug im Verdichtungsraum.

Die interkommunale Wärmeplanung im Landkreis Lörrach empfiehlt den Städten und Gemeinden im Verdichtungsraum im Landkreis Lörrach an Hochrhein, Oberrhein und im Vorderen Wiesental die gemeinsame Nutzung unvermeidlicher industrieller Abwärme. Zudem besteht im Gebiet ein großes Potential zur Geothermie-Nutzung. Um diese örtlich gebundenen klimaneutralen Wärmequellen nutzen zu können, braucht es einen Wärmeverbund, der über die einzelnen Gemeindegrenzen hinausreicht. Die Machbarkeit eines solchen Verbunds wird von den Großen Kreisstädten Lörrach, Rheinfelden (Baden), Weil am Rhein, der Stadt Schopfheim und den Gemeinden Grenzach-Wyhlen, Steinen und Maulburg in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Lörrach im Rahmen einer Studie geprüft. Die schweizerische Gemeinde Riehen ist ebenfalls einbezogen. Um nach Vorliegen der Ergebnisse, mit denen im Herbst 2025 gerechnet wird, zeitnah mit der Umsetzung beginnen zu können, sollen parallel die organisatorischen Fragen für das mögliche Großprojekt geklärt werden.