Schulklassen erleben Nachhaltigkeit im Ditzinger Stadtwald: „Licht für die Eichen!“ lautet der Arbeitsauftrag
Selbst aktiv werden im Wald? Diese Möglichkeit bot sich im Zuge der Nachhaltigkeitstage den Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums in der Glemsaue. Die Försterinnen und Förster des Landratsamt-Fachbereichs Wald haben mit drei Schulklassen ein Projekt zur Förderung junger Eichen verwirklicht.
Anlässlich der baden-württembergischen Nachhaltigkeitstage wurde es vergangenen Donnerstag im Ditzinger Stadtwald ungewöhnlich voll. Forstrevierleiter Steffen Frank (Fachbereich Wald, Landratsamt Ludwigsburg) und drei Schulklassen des Ditzinger Gymnasiums in der Glemsaue haben sich im Wald getroffen, um einigen hundert jungen Eichen das Leben zu erleichtern.
Durch Eschentriebsterben entstandene Freifläche mit jungen, klimastabilen Eichen wiederbewaldet
„Vergangenes Jahr mussten an dieser Stelle Eschen gefällt werden, die durch das Eschentriebsterben abgestorben oder stark geschädigt waren. Und im Frühjahr haben wir die Freifläche mit jungen, klimastabilen Eichen wiederbewaldet“, beschreibt Frank die Situation vor Ort. Da im Wald üblicherweise sehr kleine Bäume gepflanzt werden, die leichter zu transportieren sind und sich besser an einen neuen Standort gewöhnen können, stehen den Forstleuten nach der Pflanzung noch einige Jahre Arbeit bevor. Denn im Wald ist es nicht so aufgeräumt wie im Gemüsebeet. Zwischen den kleinen Eichen wachsen Brombeeren, Himbeeren, verschiedene Sträucher und Farne. „Wenn wir nicht aufpassen, überwachsen die anderen Pflanzen unsere Eichen. Auf Dauer würden die Eichen das nicht aushalten“, erläutert Frank den Schülerinnen und Schülern die Problematik. Der Arbeitsauftrag ist also klar: Licht für die Eichen! Diesem Appell kommen die Jugendlichen freudig nach. In dem dichten Bewuchs werden die Eichen gesucht und gezielt freigestellt. Revierleiter Frank ist hoch zufrieden: „Die Jugendlichen sind mit vollem Einsatz dabei und sehr gewissenhaft.“
An zwei weiteren Stationen den Wald erlebbar gemacht
Das Arbeitsprojekt ist nicht der einzige Programmpunkt für die drei Klassen. An zwei weiteren Stationen wird spielerisch der Wald erlebbar gemacht. Im Zentrum der Aktivitäten steht, passend zu den Nachhaltigkeitstagen, der Klimawandel und der Klimaschutzbeitrag der Wälder. Katharina Gassen, verantwortlich für die Koordination der Waldpädagogik im Landkreis, und Trainee Florian Elsässer unterstützen die Veranstaltung. Beide ziehen eine positive Bilanz: „Es ist uns sehr wichtig jungen Menschen den Wald näher zu bringen. Am besten funktioniert das, indem man die Möglichkeit schafft, sich aktiv zu beteiligen.“ Die Forstleute sind sich einig: Die Nachhaltigkeitstage sind ein guter Anlass, das Bewusstsein für den Klimaschutz und für den Beitrag der Wälder zum Klimaschutz zu erhöhen und das Wissen um die Zusammenhänge bei den Jugendlichen zu verbessern. Das ist beim Arbeitseinsatz in Ditzingen gelungen. Und wer weiß, vielleicht schaut der eine oder die andere Jugendliche ja nochmal bei „seinen“ oder „ihren“ jungen Eichen vorbei.
Waldpädagogik durch den Fachbereich Wald
Die Försterinnen und Förster des Fachbereichs Wald bieten ganzjährig Veranstaltungen für Schulklassen im Wald an. Die Themen orientieren sich am Bildungsplan und berücksichtigen die Ziele der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Möglich sind neben den klassischen Waldthemen auch Veranstaltungen mit anderen Schwerpunkten wie Kunst, Geologie oder Gemeinschaftskunde. Je nach Altersgruppe stehen Spiele, Experimente oder Rollenspiele im Zentrum. Interessierte wenden sich an: wald.erleben@landkreis-ludwigsburg.de