Startschuss ist gefallen

SGB-Richtlinien Baden-Württemberg werden digital

Ab dem 1. August 2023 sind alle drei SGB-Richtlinien Baden-Württemberg: Grundsicherungsrichtlinien SGB II, Eingliederungshilferichtlinien SGB IX und Sozialhilferichtlinien SGB XII in digitaler Form verfügbar.
Daniel Werthwein · Landkreistag Baden-Württemberg · 03. Juli 2023
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Die Digitalisierung war notwendig, um die Prozesse zu beschleunigen sowie die Anwendung einfacher und ressourceneffizienter zu gestalten. Zukünftig werden die SGB-Richtlinien ca. viermal im Jahr als ein Gesamtpaket in digitaler Form angeboten.

Wesentliches Ziel der Digitalisierung der Sozialhilferichtlinien ist, dass rechtliche Änderungen und neue Informationen schneller zur Verfügung stehen und Rechercheprozesse beschleunigt werden können. Hierfür konnte mit den beiden Partnern Lukrativ GmbH und dem Richard Boorberg Verlag eine Kooperation geschlossen werden.  


Hintergrund:

Vor nahezu 55 Jahren, am 5. September 1968, wurden die Sozialhilferichtlinien Baden-Württemberg im Landratsamt in Waiblingen verabschiedet. Die Sozialhilferichtlinien Baden-Württemberg, die gemeinsam von Landkreistag und Städtetag Baden-Württemberg herausgegeben werden, sind Empfehlungen der kommunalen Landesverbände, mit dem Ziel eine Gleichbehandlung der Leistungsempfänger/-innen in allen Stadt- und Landkreisen zu erreichen. Sie gelten für die Stadt- und Landkreise als Leistungsträger nicht unmittelbar, sind aber durch Beschlüsse der zuständigen Gremien (Kreistag und Gemeinderat) örtlich weitgehend für verbindlich erklärt worden.

Die Sozialhilferichtlinien Baden-Württemberg werden regelmäßig unter Berücksichtigung der aktuellen Rechtsprechung, sowie Hinweisen und Anregungen aus der Praxis überarbeitet. Seit Inkrafttreten des SGB II zum 1. Januar 2005 werden nunmehr seit 2019 auch für das SGB IX Richtlinien erarbeitet und herausgegeben.

Sämtliche Richtlinienänderungen werden in den drei Redaktionskreisen unter Einbeziehung von erfahrenen Vertretern/-innen der Stadt- und Landkreise sowie u. a. den Sozialministerium Baden-Württemberg intensiv vorbereitet und im Koordinierungsrat – nach Beteiligung der Verbände der freien Wohlfahrtspflege – beraten und beschlossen.

Die SGB-Richtlinien bilden die Grundlage für die Sachbearbeitung in den Sozialämtern aller 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg und tragen damit zu einer qualitativ hochwertigen und gleichen Rechtsanwendung bei allen Leistungsträgern bei. Wesentlich ist dabei, dass die Richtlinien im sogenannten Redaktionskreis entstehen, dem erfahrene Praktiker aus den Stadt- und Landkreisen, aber auch eine Vertretung aus dem Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg angehören. Diese Vorgehensweise führt zu einer hohen Akzeptanz der Richtlinien. Final beschlossen werden die Richtlinien in einem zweiten Schritt durch den sog. Koordinierungsrat und schlussendlich durch die Sozialausschüsse von Landkreistag und Städtetag Baden-Württemberg.

Die Mitglieder der Redaktionskreise


Grundsicherungsrichtlinien SGB II

Birgit Seiberling, Landkreistag Baden-Württemberg (Vorsitzende)
Julia Franzmann, Ostalbkreis
Karin Graser, Rhein-Neckar-Kreis
Frank Hügel, Ortenaukreis
Manuela Kirschneit, Stadt Karlsruhe
Bettina Lindemayr, Landkreis Ravensburg
Michael Link, Städtetag Baden-Württemberg
Julia Maurer, Bodenseekreis
A. Schaible, Landkreis Biberach
Sebastian Scheuer, Stadt Pforzheim
Joachim Schwarzfischer, Landkreis Tuttlingen
Michaela Settelmaier, Stadt Mannheim
Wolfgang Söhner, Stadt Heilbronn
Susanne Steck, Stadt Freiburg
Tamara Tröndle, Landkreis Waldshut
Stefan Weber, Landkreis Ludwigsburg
Thorsten Wieland, Stadt Stuttgart
 

Eingliederungshilferichtlinien SGB IX

Waltraud Mäule, Landkreistag Baden-Württemberg (Vorsitzende)
Petra Beckbissinger, Landkreis Ludwigsburg
Sabine Bier, Enzkreis
Jeannette Braggié, Stadt Mannheim
Mathias Gruhl, Main-Tauber-Kreis
Marc Haase, Stadt Karlsruhe
Claudia Herrmann, Stadt Pforzheim
Elke Holz, Landkreis Rastatt
Andreas Jänsch, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald
Kristin Jennerjahn, Stadt Stuttgart
Anita Kanzler, Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg
Kirstin Keller, Landkreis Karlsruhe
Hubertus Leptig, Ortenaukreis
Michael Link, Städtetag Baden-Württemberg
Monika Pöschko-Kann, Rhein-Neckar-Kreis
Teresa Rettenmeier, Landkreis Heidenheim
Sabine Riedmüller, Ostalbkreis
Nelly Schaich, Landkreis Ravensburg
Bianca Schurr, Landkreis Esslingen
Bettina Schuster, Hohenlohekreis
Dirk Schwald, Stadt Freiburg
Annette Stern, Landkreis Göppingen
Ulrike Wachter, Stadt Stuttgart
Cornelia Wölfle, Stadt Karlsruhe
Frank Wörz, Zollernalbkreis


Sozialhilferichtlinien SGB XII

Daniel Werthwein, Landkreistag Baden-Württemberg (Vorsitzender)
Barbara Flosbach, Landkreis Esslingen
Manuel Forstner, Landkreis Rottweil
Sabine Frank, Landkreis Heilbronn
Ramona Friedrich, Landkreis Ravensburg
Sabine Gess, Zollernalbkreis
Angelika Haas-Scheuermann, Stadt Heidelberg
Andreas Höninger, Landkreis Karlsruhe
Anita Kanzler, Kommunalverband Jugend und Soziales Baden-Württemberg
Laura Kiebler, Landkreis Biberach
Martina Kußmaul, Städtetag Baden-Württemberg
Patricia Renard, Stadt Freiburg
Silke Sarbacher, Stadt Karlsruhe
Michaela Settelmaier, Stadt Mannheim
Claudia Tränkle, Stadt Stuttgart

Stand: 1. Juni 2023

Daniel Werthwein ist Referent für Pflege, Integration und soziale Sicherung beim Landkreistag Baden-Württemberg
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