Eine gemeinsame, bezahlbare Energiewende, mehr und schnellere Gemeinschaftsentscheidungen und vor allem: Frieden – das wünschten sich Besucherinnen und Besucher aller Generationen der Bundesgartenschau in Mannheim am 9. Mai 2023 von der EU. Die Stabsstelle Wirtschaftsförderung des Rhein-Neckar-Kreises hatte am Europatag dazu eingeladen, Gedanken zur EU niederzuschreiben – eine Möglichkeit, von der zahlreiche Gäste des MRN-Pavillons Gebrauch machten. Sie beschrifteten zahlreiche Postkarten und vervollständigten dabei Sätze wie „Wir brauchen die EU, weil…“ oder eben auch „Ich wünsche mir von der EU…“ Am Ende war der gesamte Stand der Wirtschaftsförderung mit Postkarten voller Wünsche, aber auch Zustimmungsbekundungen zur EU behängt; nur vereinzelt gab es konkrete Kritik.
„Im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern am Stand wurde immer wieder deutlich, dass bei aller – in Teilen sicher auch berechtigter – Kritik an den Prozessen der EU allen klar war, dass die Europäische Union dringender gebraucht wird denn je: Als Treiber für Fortschritt, aber vor allem auch als Garant für den Frieden“, sagt Dorothee Wagner, Leiterin der Stabsstelle Wirtschaftsförderung, die ebenfalls vor Ort war.
Gemeinsam mit dem Verband Region Rhein-Neckar hatte die Wirtschaftsförderung ein Tagesprogramm auf die Beine gestellt: Neben ganztägigen Informationen zur Wirkung der EU im Kreis – etwa über LEADER-Fördergelder – gab es auch eine Fotobox sowie eine Gesprächsrunde mit jungen Leuten, die am Austauschprogramm Erasmus+ teilgenommen hatten: Schülerinnen und Schüler der Schwetzinger Ehrhart-Schott-Schule waren ebenso dabei wie eine Studentin der Universität Mannheim. Von Wales bis nach Italien waren sie in unterschiedliche Länder gereist, hatten ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht – und waren sich doch in einem Punkt alle einig: Der Auslandsaufenthalt war eine wertvolle Erfahrung, die sie jederzeit wiederholen würden.
"KI meets Europawahl"
Im Europawahljahr 2024 stehen insbesondere wieder junge Menschen im Fokus der Aktivitäten des Rhein-Neckar-Kreises: Das Projekt „KI meets Europawahl“, das vom Staatsministerium Baden-Württemberg gefördert ist, wird unter Federführung des Büros des Landrats zusammen durchgeführt. Im März findet die Auftaktveranstaltung statt, die über die Möglichkeit der Verknüpfung von Künstlicher Intelligenz (KI) mit dem Thema Wahlen informiert. Hier werden mit Experten aus Politik und Wirtschaft die Chancen und Risiken von KI im Kontext der Europawahl diskutiert. Außerdem wird anhand des KI-Tools „Wahl-O-GPT“ zur Europawahl beispielhaft gezeigt, wie junge Menschen sich mit modernen Mitteln über die Wahlinhalte der Parteiprogramme informieren können. Ein Wettbewerb für Schulklassen motiviert schließlich zur aktiven Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten, aber auch den Beschränkungen beim Einsatz von KI. „Uns ist es ein besonderes Anliegen, immer wieder gerade junge Menschen für das Thema zu sensibilisieren, weil sie unsere Demokratie auch in Zukunft erhalten müssen“, so Stefan Dallinger, Landrat des Rhein-Neckar-Kreises. „Umso wichtiger ist es, dass sie dabei auch zu Wort kommen.“ Das werden sie einerseits bei der Auftaktveranstaltung – aber auch im anschließenden Beisammensein am Infostand, bei dem sie dann wieder ihre Gedanken zur EU auf Postkarten notieren können.