Bereits im Sommer 2023 konnte die FRAG 12 Video-Clips mit Ehrenamtlichen aus der Region produzieren, die in Kinos zu sehen waren. Dort wurden unter dem Motto „FRAG nach, mach mit!“ Ehrenamtliche an ihren Einsatzstellen - vom Tierheim, bei der Caritas, bei Hilfsorganisationen bis hin zum Tafelladen - vorgestellt. Auch auf der Homepage der FRAG unter www.frag-pf-enzkreis.de können die Kino-Spots angeschaut werden; sie wurden seinerzeit über das Förderprogramm „Gemeinsam engagiert in BW II“ finanziert.
Die positive Resonanz auf die Kinospots ermunterte das Team der Freiwilligenagentur, in diesem Jahr das „Hören“ in den Fokus zu stellen: Dank einer Landesförderung in Höhe von 5.400 Euro konnte eine Podcast-Reihe umgesetzt werden, die wiederum die Vielfalt ehrenamtlichen Engagements in Pforzheim und dem Enzkreis beleuchtet. Während die Kino-Spots einen kurzen Einblick in die Arbeit der Ehrenamtlichen an ihren Einsatzstellen geben, bieten die Podcast den Akteurinnen und Akteuren die Möglichkeit, in ausführlichen Gesprächen die eigene Motivation und das jeweilige Einsatzgebiet vorzustellen.
Das Podcast-Projekt der Freiwilligenagentur trägt ebenfalls den Titel „FRAG nach, mach mit!“. Ziel ist es, die Geschichten der Ehrenamtlichen hör- und erlebbar zu machen und gleichzeitig andere zu motivieren, selbst aktiv zu werden.
In Folge 1 der Podcast-Reihe stellt sich das Team der FRAG mit Ines Aiken (Mitte) und Susanne Wacker (rechts) von der Stadt Pforzheim sowie Angela Gewiese (links) vom Landratsamt Enzkreis vor. Mit Dr. Ana Kugli und Sebastian Seibel von der Produktionsfirma ton-bild.schau.de reden sie über die Hintergründe der Freiwilligenagentur und deren Aufgaben: Was macht die FRAG? Wie läuft eine Beratung bei der Freiwilligenagentur ab? Wer kann sich wie engagieren? Und warum lohnt es sich, reinzuhören – und dann vielleicht selbst aktiv zu werden?
In den Folgen 2 bis 7 werden dann in den Podcasts sehr unterschiedliche Engagement-Bereiche vorgestellt:
In Folge 2 geht es darum, wie sich Mensch und Natur in Einklang bringen lassen. Frederic Trautz und Martin Häcker beleuchten ihre Aufgaben und Aktivitäten beim Schwarzwaldverein Straubenhardt und beim BUND-Ortsverein Heckengäu. Sie erzählen von ihrer Arbeit in und mit der Natur und was sie daran begeistert.
„Individuelle Förderung, wo sie gebraucht wird“ ist Titel der Folge 3. Hier berichtet Verena Wagner-Neumann über ihre Erfahrungen bei der Betreuung von drei pakistanischen Mädchen und von ihrer Arbeit an einer Schule, wo Drittklässlern das Fahrradfahren näher gebracht wird. Frauke Janßen, Gründerin von „GoldenHearts“, erzählt von ihrer Unterstützung von Frauen aus Syrien und dem Nahen Osten.
In Folge 4 ist der „Dienst zwischen Krankenhaus und Bürgerverein“ Schwerpunkt. Zwei außergewöhnlich engagierte Frauen berichten von ihrer Arbeit: Özlem Akgün und Irma Grosskinsky sind in Pforzheim beim Nachbarschaftsverein Büchle e.V. im Ortsteil Büchenbronn und bei den „Grünen Damen und Herren“ im Siloah St. Trudpert Klinikum in der Begleitung von Patienten während ihres Krankenhausaufenthalts aktiv.
In der Episode 5 stellen sich zwei Aktive der Rettungsdienste unter dem Motto „Akut helfen bei Feuerwehr und DRK“ vor. Lisa Ehrhardt von der Freiwilligen Feuerwehr Straubenhardt und Jörg Kriegisch vom DRK Ortsverband Mühlacker berichten von ihren nicht alltäglichen Einsätzen, aber auch von den Möglichkeiten, sich über Schulungen und Fortbildungen in die Aufgaben der Rettungsdienste einzufinden.
„Sprachen öffnen Türen und schaffen Freundschaften“ - so lautet der Titel von Podcast-Folge 6, die die Deutsch-Französische Gesellschaft Pforzheim-Enzkreis e.V. und die Deutsch-Hispanische Gesellschaft Pforzheim e.V. im Gespräch zeigt: Ariane Steglich, Colette Herber und Blanka Gastiger diskutieren über internationale Verständigung, kulturellen Austausch und die Bedeutung von Begegnungen über Grenzen hinweg.
In der 7. Folge berichten Kai Höpfinger von den Pforzheim Wilddogs, einem American-Football-Verein, und Fabian Sowa vom Schwimm-Sport-Verein Huchenfeld von ihren Aktivitäten rund um „ihre“ Sportvereine. Denn auch dort geht nichts ohne freiwilliges Engagement. Trainer- und Vereinsposten sind oft Ehrenämter, und ohne den Einsatz von tatkräftigen und engagierten Mitgliedern wäre auch der reguläre Vereinsbetrieb, geschweige denn Events, Turniere und Feste nicht zu stemmen.
Die insgesamt sieben spannenden Episoden wurden über den Sommer / Herbst 2025 veröffentlicht und zeigen eindrucksvoll, wie vielfältig und sinnstiftend ehrenamtliches Engagement sein kann. Die Podcast-Folgen sind über die Website der Freiwilligenagentur FRAG nach, mach mit! Der Podcast: FRAG sowie über alle gängigen Streaming-Plattformen abrufbar.
Neben der Vorstellung der Ehrenamtlichen und der Projekte ist es dem Enzkreis und der Stadt Pforzheim seit Jahren ein wichtiges Anliegen, Bürgerschaftliches Engagement auch angemessen zu würdigen. Das zweite Projekt, das unter der Federführung des Enzkreises realisiert wurde, trägt daher den Titel: „Ehrenamtliche ins Rampenlicht: Den Wert des Engagements zeigen!“
Dieses Motto wurde bei einer Aktion am 1. Juli 2025 im Stadttheater Pforzheim wortwörtlich genommen, die dank eines Landeszuschusses in Höhe von 7.000 Euro möglich wurde. Neben der Würdigung der Arbeit von freiwillig Engagierten aus Vereinen, Gruppen und Institutionen im Enzkreis und der Stadt Pforzheim wurden bei dem feierlichen Abend insbesondere auch kulturell engagierte Gruppen vorgestellt.
Die Idee war, kulturaffine Ehrenamtliche mit engagierten Kulturinitiativen zusammen zu bringen. Dafür bot sich ein Musicalabend im Theater Pforzheim idealerweise an.
Für die Präsentation der Kulturinitiativen konnte eine Fläche vor dem Theater unter einer Überdachung genutzt werden, an der jeder Besucher und jede Besucherin des Theaters zwangsläufig vorbeikam und so Notiz von deren vielfältigen Aktivitäten nehmen konnte.
Allerdings war der Platz begrenzt. Deshalb wurden nach einer Recherche der Kulturinitiativen aus der Region 20 in die engere Wahl genommen und dann in einer ersten Runde zehn direkt angeschrieben und eingeladen, ihre jeweiligen Aktivitäten am Theaterabend zu präsentieren.
Weitere Kulturinitiativen aus dem Enzkreis waren an dem Abend anwesend, haben aber ihr Programm nicht selbst präsentiert, wie beispielsweise „Kultur & Kleinkunst Straubenhardt“, die Theatergruppe Enzberg, die Guggemusik Bääreglopfa e.V. aus Keltern und das Grofe-Theater e.V. aus Neulingen.
Für den Theaterabend selbst hatten sich die Organisatorinnen der FRAG ein tolles Programm einfallen lassen: Aufgeführt wurde das Musical „Singin´ in the Rain“. Landrat Bastian Rosenau und der Pforzheimer Oberbürgermeister Peter Boch hatten es sich nicht nehmen lassen, den Ehrenamtlichen eine persönliche schriftliche Einladung zu diesem Event zukommen zu lassen. Zusätzlich wurde über eine Pressemitteilung in den Mitteilungsblättern der Enzkreis-Gemeinden Werbung für die Veranstaltung gemacht. Bei der Anmeldung musste jeweils der Verein, die Gruppe oder Initiative, bei der die Interessierten aktiv sind, benannt werden. Die vom Theater gedruckten und nummerierten Platzkarten wurden anschließend per Post an die Gruppen und Einzelpersonen versandt. Die 500 kostenlosen Eintrittskarten waren erfreulicherweise innerhalb weniger Tage vergriffen.
Die Wertschätzung ehrenamtlichen Engagements unter anderem durch den kostenlosen Musicalbesuch kam sehr gut an - es gab ausschließlich positive Rückmeldungen seitens der Ehrenamtlichen. Insbesondere die Kulturinitiativen zeigten sich froh über die Möglichkeit, die Vielfalt ihres Engagements öffentlich sichtbar zu machen. Positiver Zusatzeffekt: Die Gespräche vor der Vorstellung und in der Pause sowohl im Foyer des Theaters als auch an den Ständen der Kulturinitiativen haben die Vernetzung der verschiedenen Initiativen weiter vorangebracht.
Die Verantwortlichen der FRAG zogen nach diesen erfolgreichen Aktivitäten jedenfalls das Fazit, die Strukturen für die Anerkennungskultur im Enzkreis und in Pforzheim auch in den kommenden Jahren weiterzuentwickeln und nachhaltig zu verankern. Die Planungen für das kommende Jahr laufen demnächst an. 2026 wird es auf jeden Fall wieder eine außergewöhnliche Würdigungsveranstaltung geben.
Das Team der FRAG Pforzheim|Enzkreis ist stolz darauf, dass der Theaterabend nicht nur ein Vergnügen war, sondern auch einen echten Mehrwert für die Ehrenamtlichen und das Theater hatte. Aus Gesprächen war zu erfahren, dass manche Besucherinnen und Besucher sogar zum ersten Mal im Theater Pforzheim waren. Die Hoffnung ist jedenfalls groß, dass auch Veranstaltungen der Kulturinitiativen, die sich präsentiert haben, in Zukunft noch stärker besucht werden, dass Events wie der Musicalabend, die ursprünglich „nur“ zur Würdigung der Aktiven gedacht waren, auch zu einer nachhaltigen Stabilisierung des gesamten Ehrenamt-Netzwerks führen - und dass es auch künftig zahlreiche Menschen geben wird, die bereit sind, sich in ihrer Freizeit für die Allgemeinheit zu engagieren. Als „Lohn“ winkt bekanntlich nicht nur das Rampenlicht …