Bürgerbeteiligung wirkt

Gemeinde Maselheim fördert Miteinander – Füreinander

Der Landkreis Biberach setzt mit dem Förderprogramm „Kommunale Pflegekonferenz“ auf die Stärkung der Versorgungsstrukturen vor Ort. Ziel ist es, sorgende Gemeinschaften zu entwickeln, die älteren Menschen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen und generationenübergreifendes Miteinander fördern.
Gertraud Koch · Landkreis Biberach · 12. Dezember 2025
Dorfgespräch in Äpfingen – an Thementischen wird diskutiert.
Dorfgespräch in Äpfingen – an Thementischen wird diskutiert.
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Ein strukturierte Prozessplanung erfolgt in sechs Schritten und wurde im Jahr 2024/2025 vom Landratsamt, Kommunale Pflegekonferenz, mit der Gemeinde Maselheim umgesetzt. Bürgerbeteiligung ist dabei ein zentrales Element und wurde über die Bildung einer Steuerungsgruppe, über Dorfgespräche und über eine Bürgerumfrage umgesetzt.

Die Ergebnisse wurden in einer Infoveranstaltung vorgestellt und bilden die Grundlage für Maßnahmen, um flexible, nachhaltige und generationenübergreifende Lösungen zu schaffen.
 

Dorfgespräche in Maselheim: Ideen für eine lebendige Gemeinde

Im März und April 2025 fanden in vier Teilorten sogenannte Dorfgespräche statt. Die Bürgerinnen und Bürger brachten zahlreiche Ideen ein: von Fahrdiensten, Mittagstischen und generationenübergreifenden Treffpunkten bis hin zu digitalen Angeboten und guter Kommunikation. Basierend auf diesen Ideen wurde eine Bürgerumfrage umgesetzt.
 

Ergebnisse der Bürgerumfrage in Maselheim

227 Bürger:innen nahmen an der Umfrage „Miteinander – Füreinander“ teil, davon 68 % Frauen und 32 % Männer. 56 % waren unter 60 Jahre, 44 % über 60 Jahre alt. Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden hat Kontaktdaten angegeben, um eine verbindliche Kontaktaufnahme und auch Mitwirkung möglich zu machen.

Beim organisierten Fahrdienst ist eine zentrale Ansprechperson (39,5 %) und Abholung zu Hause (33,5 %) besonders wichtig. Fast ein Drittel wünscht eine Aufwandsentschädigung für Fahrer:innen. Während aktuell nur wenige den Dienst nutzen, könnten sich 31 Personen vorstellen, einen Fahrdienst zu übernehmen.

Einen Mittagstisch würden aktuell 19 Personen in Anspruch nehmen. 12 Personen sind bereit, im Projektteam mitzuarbeiten. Generationenübergreifende Projekte wie zwanglose Treffs, Wegweiser für Ältere oder Freizeitangebote für alle Altersgruppen stießen auf großes Interesse; 37 Personen wollen im Projektteam Miteinander-Füreinander mitarbeiten, 44 sehen sich beim Thema Freizeitangebote für Jung und Alt.

Die Teilnehmenden zeigen breite Unterstützungsbereitschaft: von Begleitung bei Veranstaltungen, Einkaufshilfe, Medienunterstützung, Gartenarbeit bis zu kleineren Hausarbeiten oder Reparaturen. 69,4 % der Teilnehmenden würden sich auf einer digitalen Plattform der Gemeinde registrieren. 17 Personen möchten aktiv im Projektteam mitwirken, 19 stehen als DigitalMentor:innen bereit, um andere bei der Nutzung zu unterstützen.
 

Fazit

Die Ergebnisse zeigen ein starkes Engagement der Bürgerschaft. Damit dieses Potenzial nachhaltig wirksam wird, braucht es gut organisierte Projektteams mit klaren Ansprechpersonen sowie tragfähige Konzepte und eine gesicherte Finanzierung. Gleichzeitig sind jetzt kleine Pilotprojekte wichtig, die einen unkomplizierten Einstieg ermöglichen, schnell Wirkung zeigen und die positive Dynamik im Dorf weiter stärken.

Über das Förderprogramm „Kommunale Pflegekonferenz“ stärkt das Land Baden-Württemberg die Pflege und Versorgung vor Ort – finanziert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag beschlossen hat.

Gertraud Koch arbeitet in der Altenhilfefachberatung im Kreissozialamt im Landratsamt Biberach
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