Projekt „Common Ground R(h)einverbindlich - Liaisons Rhénanes“

Grenzüberschreitendes Bürgerengagement zum Klimaschutz

Der Name des Projekts ist auch Programm: „Common Ground R(h)einverbindlich - Liaisons Rhénanes“ ist eine grenzüberschreitende Kooperation des Landkreises Emmendingen mit dem französischen Verwaltungs- und Planungsverband PETR Sélestat Alsace Centrale. Das von der Robert Bosch Stiftung geförderte Projekt „Common Ground“, an dem von 2022 bis 2025 auf internationaler Ebene zusammengearbeitet wurde, förderte Bürgerbeteiligung.
Silke Tebel-Haas · Landkreis Emmendingen · 12. Dezember 2025
Auftaktbürgerforum am Rhein – Viele können vieles bewirken.
Auftaktbürgerforum am Rhein – Viele können vieles bewirken.
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Der Name des Projekts ist auch Programm: „Common Ground R(h)einverbindlich - Liaisons Rhénanes“ ist eine grenzüberschreitende Kooperation des Landkreises Emmendingen mit dem französischen Verwaltungs- und Planungsverband PETR Sélestat Alsace Centrale. Das von der Robert Bosch Stiftung geförderte Projekt „Common Ground“, an dem von 2022 bis 2025 auf internationaler Ebene zusammengearbeitet wurde, förderte Bürgerbeteiligung. Das Engagement und die Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger setzten nachhaltige und neue Entwicklungsimpulse. Landrat Hanno Hurth sieht in der Bürgerbeteiligung eine größere Identifikation mit unserem Gemeinwesen: „Das stärkt letztlich unsere Demokratie. Wir laden hiermit Menschen ein, ihr Wissen und ihre Ideen zum grenzüberschreitenden Klimaschutz einzubringen.“

Gemeinsame Sitzung vom Kreistag Emmendingen mit dem französischen Partner, dem Comité Syndicale PETR Sélestat Alsace Centrale; hier: Landrat Hanno Hurth (Landkreis Emmendingen) und Präsident Patrick Barbier bei der Begrüßung
Gemeinsame Sitzung vom Kreistag Emmendingen mit dem französischen Partner, dem Comité Syndicale PETR Sélestat Alsace Centrale; hier: Landrat Hanno Hurth (Landkreis Emmendingen) und Präsident Patrick Barbier bei der Begrüßung
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Über das konkrete Tun und Mitmachen Menschen zusammenbringen und Sprachbarrieren überwinden

Im Mittelpunkt standen vielseitige Beteiligungsformate, durch die über 1.100 Bürgerinnen und Bürger auf beiden Rheinseiten aktiv in die Gestaltung ihrer Region eingebunden wurden. In insgesamt 23 Veranstaltungen – von Bürgerforen über Mitmachaktionen bis zu Online-Umfragen – entwickelten die Teilnehmenden konkrete Vorschläge und setzten Impulse für nachhaltige Projekte in vier inhaltlichen Schwerpunkten. Aufgrund der interkulturellen Zusammenarbeit mit Frankreich fühlten sich auch Menschen angesprochen, die sich zuvor noch nicht beim Klimaschutz aktiv eingebracht hatten.

Beim Thema erneuerbare Energien standen Besichtigungen und Ideenaustausch zwischen der Bürgerenergie am Kaiserstuhl eG und dem Verein Alter Alsace Energies im Fokus. Insbesondere Bürgerenergiegenossenschaften lernten voneinander, wie Projekte im Nachbarland aufgestellt und organisiert sind.  Im Bereich Biodiversität und Ernährung teilten die Mitmachgärten wie die „Essbare Stadt Waldkirch“ ihr Wissen und ihre Begeisterung mit den französischen Partnern aus Muttersholtz. Bei insgesamt drei Landschaftspflegetagen, die abwechselnd in Frankreich und in Deutschland stattfanden, pflegten die Teilnehmenden gemeinsam kommunale Streuobstwiesen.

Bei gemeinsamen Landschaftspflegetagen kamen Deutsche und Franzosen zusammen und lernten auch voneinander.
Bei gemeinsamen Landschaftspflegetagen kamen Deutsche und Franzosen zusammen und lernten auch voneinander.
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Viele können viel bewirken!

Besonders beliebt waren auch die deutsch-französischen Radtouren über den Rhein. Das gemeinsame Radfahren brachte viele Menschen zusammen und entlang der Strecke wurden Informationen mit Best-Practice-Beispielen zu Erneuerbaren Energien angeboten. Die Veranstalter nutzen die Rastzeiten für Umfragen zur Mobilität über den Rhein hinweg.  Das Thema "Nachhaltige und sichere Mobilität" stand ebenfalls im Mittelpunkt bei den gegenseitigen Besuchen von Bürgerinnen und Bürgern aus Vörstetten und Muttersholtz, die ihre Kommunen bei Rundgängen zum Thema Verkehr unter die Lupe nahmen. Die Teilnehmenden listeten auf, was ihnen im Nachbarland auffällt und wo sie sich Veränderungen vorstellen können.

Bürgerinnen und Bürger aus Vörstetten und Muttersholtz beim gemeinsamen Rundgang durch die Kommune Muttersholtz zum Thema Verkehr
Bürgerinnen und Bürger aus Vörstetten und Muttersholtz beim gemeinsamen Rundgang durch die Kommune Muttersholtz zum Thema Verkehr
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Schließlich lieferten die Bürgerinnen und Bürger konkrete Ideen für die Gestaltung der ehemaligen Zollplattform auf der Rheinbrücke zwischen Sasbach und Marckolsheim – ein fast wortwörtlicher „Common Ground“: Die Ideen reichten von einer begrünten Begegnungszone und einer Aussichtsplattform über ein Café und regionale Marktstände bis hin zur Installation von Photovoltaik-Anlagen.

Beim Bürgerforum zur Gestaltung der Rheininsel entwickeln deutsche und französische Bürgerinnen und Bürger zusammen Ideen.
Beim Bürgerforum zur Gestaltung der Rheininsel entwickeln deutsche und französische Bürgerinnen und Bürger zusammen Ideen.
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Das Klima macht nicht an der Grenze halt: Neugierde, Dinge bewegen und Impulse setzen

Das Projekt „Common Ground R(h)einverbindlich“ hat Bürgerengagement wirkungsvoll gefördert und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit gestärkt. Mit seinen Beteiligungsformaten und Netzwerken legt es eine solide Basis für weitere gemeinsame Projekte. Über 15 Vereine und Initiativen haben zueinander gefunden auch die Verwaltungen arbeiten enger in den Bereichen Tourismus und Mobilität zusammen. Ein Folgeantrag im Bereich Erneuerbare Energien als Region ist in Planung und auch die Begegnungen von Jugendlichen wird ermöglicht.  Die Projektleiterin Silke Tebel-Haas, Europabeauftragte im Landkreis Emmendingen, fasst das Bürgerbeteiligungsprojekt mit den Aussagen von Teilnehmern wie folgt zusammen: „Es gibt Hoffnung. Dank des grenzüberschreitenden Projekts und dank der vielen Teilnehmer können wir mit Partnern Aktionen durchführen, die wir alleine oft nicht schaffen würden. Das bringt mehr Leichtigkeit und motiviert die Leute, sich viel mehr einzubringen.“

Beim Bürgerforum zur Gestaltung der Rheininsel entwickeln deutsche und französische Bürgerinnen und Bürger zusammen Ideen.
Beim Bürgerforum zur Gestaltung der Rheininsel entwickeln deutsche und französische Bürgerinnen und Bürger zusammen Ideen.
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Silke Tebel-Haas ist Pressereferentin und Europabeauftragte im Landratsamt Emmendingen
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