Mitmachen möglich machen

Jobcenter Ravensburg startete Kampagne zur Förderung von Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche

Das Jobcenter Ravensburg setzte im Jahr 2024 auf umfassende Information und direkte Ansprache, um mehr Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien zu erreichen. Im Zentrum der Bemühungen stand eine breit angelegte Werbekampagne für das Bildungs- und Teilhabepaket (BuT).
Gabriela Schenk · Landkreis Ravensburg · 11. April 2025
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Ein Kernstück der Kampagne bildeten mehrere gezielte Informationsveranstaltungen. "Wir wollten sicherstellen, dass alle relevanten Akteure im Bildungsbereich über die Möglichkeiten des BuT Bescheid wissen", erläuterte Frau Schenk, BuT-Koordinatorin im Landkreis Ravensburg.

Bei der Schulleiterkonferenz, an der Vertreter aller Grundschulen und weiterbildenden Schulen im Landkreis teilnahmen, stellten Frau Schenk und die Sachgebietsleiterin Frau Franz das Leistungspaket detailliert vor. "Die Resonanz war überwältigend", berichtete Frau Franz. "Viele Schulleiter waren überrascht von der Bandbreite der Unterstützungsmöglichkeiten."

Ähnlich positiv verlief eine Informationsveranstaltung für Kita-Leitungen. Hier lag der Fokus besonders auf den Leistungen für jüngere Kinder, wie etwa die Übernahme von Kosten für Ausflüge oder die Teilnahme an Sportaktivitäten.

Ein weiterer Höhepunkt war eine Schulung für Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter aus der Stadt Ravensburg. In einem Workshop wurden nicht nur die Leistungen des BuT im Detail vorgestellt, sondern auch praktische Fragen zur Antragstellung und mögliche Hürden bei der Inanspruchnahme besprochen.

Im Zuge der Digitalisierung begleitete eine wichtige Neuerung die Kampagne: Seit Frühjahr 2024 haben die Berechtigten die Möglichkeit, die BuT-Leistungen online zu beantragen. "Die digitale Option erleichtert den Zugang zu den Leistungen erheblich", erklärte Frau Court – die Amtsleiterin des Jobcenters Ravensburg. "Viele Familien schätzen die Flexibilität und Zeitersparnis, die mit diesem Online-Verfahren einhergeht."

Für diejenigen, die das Gesuch weiterhin in Papierform bevorzugen, gab es ebenfalls eine positive Veränderung. Die Formulare wurden für alle Rechtskreise - SBG II, SBG XII und Asylbewerber - vereinheitlicht. "Die Vereinheitlichung hat den gesamten Prozess deutlich vereinfacht", betonte Frau Franz. "Es reduziert Verwirrung und Fehler bei der Inanspruchnahme der Leistungen, was letztendlich allen Beteiligten zugutekommt."

Noch vor dem Ende der Sommerferien wurden entsprechende Informationsschreiben an 1821 berechtigte Familien versendet, um sie direkt über ihre Ansprüche und die Unterstützungsangebote zu informieren.

Eine besondere Rolle in der Kampagne spielte die Kooperation mit der BuT-Beratungsstelle viva equality. Hier konnten sich Berechtigte in mehreren Fremdsprachen über die Leistungen des BuT und die Wege zur Inanspruchnahme informieren. "Die Zusammenarbeit ermöglichte es uns, kulturelle und sprachliche Hürden zu überwinden", betonte Frau Court.

Das Jobcenter Ravensburg zeigte mit dieser Kampagne eindrucksvoll, wie wichtig eine proaktive und inklusive Informationspolitik ist, um Chancengleichheit für alle Kinder und Jugendlichen zu fördern. "Unser Ziel war es, dass jedes Kind, unabhängig von seiner Herkunft oder den finanziellen Möglichkeiten der Eltern, die gleichen Chancen auf Bildung und gesellschaftliche Teilhabe hat", resümierte Frau Schenk.

Als kommunale Einrichtung innerhalb der Landkreisverwaltung profitierte das Jobcenter Ravensburg während der Kampagne von den kurzen Wegen und der bereits etablierten, erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem Amt für Kinder, Jugend und Familien, dem Schulamt, der Kitafachberatung, der Schulsozialarbeit sowie einigen kommunalen Stadt- und Gemeindeverwaltungen. Diese kurzen Kommunikationswege ermöglichten es, wertvolle Informationen über das Bildungs- und Teilhabepaket schnell und effizient an die Mitarbeitenden sowie Leitungen von Schulen und Kitaeinrichtungen weiterzugeben, sodass diese die Eltern gezielt über die Möglichkeiten der Förderung der Kinder und Jugendlichen informieren konnten.

Für das Jahr 2025 sind bereits weitere Aktionen geplant.

Gabriela Schenk ist Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt im Landkreis Ravensburg
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