"Dein Kreis, deine Ideen"

Jugendbeteiligung im Rhein-Neckar-Kreis

Auch junge Menschen haben das Recht auf eine altersgemäße Beteiligung in allen Lebenslagen. Dieser demokratische Grundgedanke findet sich in einigen Gesetzen verankert, die es ernst zu nehmen und für junge Menschen erfahrbar zu machen gilt (vgl. Artikel 12 UN-Kinderrechtskonvention, § 8 SGB VIII und § 41a GemO).
Andrea Kroll , Stefanie Schlicksupp · Rhein-Neckar-Kreis · 05. Juli 2024
Unter dem Motto "Dein Kreis, deine Ideen" soll die Jugendbeteiligung im Rhein-Neckar-Kreis gefördert werden.
Unter dem Motto "Dein Kreis, deine Ideen" soll die Jugendbeteiligung im Rhein-Neckar-Kreis gefördert werden.
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Um Jugendbeteiligung zu stärken, beteiligte sich das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis im Zeitraum vom 01.12.2021 bis 30.06.2024 an dem Projekt „Beteiligung und Dialog der Jugend mit der Politik auf Landkreisebene“. Dieses Projekt wurde durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg unterstützt.

Unter dem Motto "Dein Kreis, deine Ideen" wurde im Rhein-Neckar-Kreis das Ziel verfolgt, Jugendbeteiligung zu fördern und zu verstetigen. Wichtig war und ist den Beteiligten ein Umgang der Jugendlichen mit Respekt, Zeit, Verlässlichkeit und der Fähigkeit, zuhören und nachfragen zu können. Die Beteiligungsmöglichkeiten sollen alters- und entwicklungsentsprechend gestaltet werden sowie alle jungen Menschen ansprechen können. Neben dem Schwerpunkt von verschiedenen Beteiligungsformaten für junge Menschen auf Gemeinde- und Kreisebene wurde u.a. auch eine kreisweite Onlinebefragung von Jugendlichen durchgeführt.

Wenn bedacht wird, dass es sich beim Rhein-Neckar-Kreis um einen Flächenlandkreis mit 54 Kommunen handelt, kann erahnt werden, welche logistischen und organisatorischen Herausforderungen von dem Projektteam gemeistert wurden, um die verschiedensten Projekte zu planen und erfolgreich durchzuführen.
 

Unterschiedlichste Beteiligungsformate

Das Projektteam für den Rhein-Neckar-Kreis unterstützte während des Projektzeitraums unterschiedlichste Beteiligungsformate in insgesamt 7 Kommunen mit unterschiedlichen Kooperationspartnern aus dem sozialpädagogischen Bereich und initiierte auch selbst Beteiligungsmöglichkeiten für junge Menschen.

Hervorzuheben ist die Begleitung eines Beteiligungsprozesses in einer Kommune mit ca. 7200 Einwohnerinnen und Einwohnern, welcher durch die Unterstützung des Projektteams in ein Jugendgremium mündete.

Ein weiteres Großprojekt in einer Stadt des Rhein-Neckar-Kreises konnte durch die Bündelung unterschiedlichster Akteure der Kommune und des Landkreises erfolgreich durchgeführt werden. Hierdurch wurden mehr als 300 Jugendliche erreicht und mit dem Thema Beteiligung betraut.

Ein eigenes Format des Projektteams war die Durchführung eines Treffens mit Jugendlichen, die sich bereits in Jugendgremien beteiligen sowie ein Jugendforum auf Kreisebene. Das Informations- und Austauschtreffen der verschiedenen Jugendgremien wurde von den jungen Menschen sehr rege angenommen und der Wunsch nach einer Fortführung wurde deutlich. Verstetigt haben sich die Treffen auf kommunaler Ebene mit den bestehenden Jugendgremien. Es war der ausdrückliche Wunsch der Jugendlichen sich in regelmäßigen Abständen mit Jugendlichen aus ihren Nachbargemeinden zu treffen, um sich auszutauschen und gemeinsame Projekte zu planen. Zudem wird einmal im Jahr ein Treffen aller bestehenden Jugendgremien im Kreis stattfinden. Das Jugendforum auf Kreisebene hat erste gute Ergebnisse für die Themen Mobilität und Nahverkehr, Klima und Klimaschutz sowie Digitale Grundversorgung herausgearbeitet. Aufgrund der Größe des Landkreises soll in Zukunft die Jugendbeteiligung vorerst in kleineren Gebieten forciert und unterstützt werden.

Insgesamt haben sich die Erkenntnisse aus diesem Projekt für den Rhein-Neckar-Kreis positiv ausgewirkt. Die Kinderrechte sowie die dritte Säule des Kinder- und Jugendschutzes, nämlich der strukturelle Jugendschutz, wurden fokussiert und es wurden weitere Angebote seitens des Landratsamts geschaffen. Neben den regelmäßigen Treffen mit den Jugendlichen der Jugendgremien im Kreis wird die fachliche Beratung und Begleitung zu Themen der Jugendbeteiligung für Kommunen und sozialpädagogische Fachkräfte intensiviert.

Nun gilt es, die Beteiligungsformate im Landkreis weiterzuentwickeln und zu unterstützen.

Andrea Kroll ist Jugendschutzbeauftragte des Rhein-Neckar-Kreises , Stefanie Schlicksupp ist Mitarbeiterin der Fachstelle Jugendamt im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis
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